Wie in vielen Bereichen, gilt auch für den geistlichen Bereich: Stillstand bedeutet Rückschritt. Entweder man wird im Glauben erbaut und wächst, oder aber man nimmt im Glauben Schaden und nimmt ab. Die Erbauung der einzelnen Gläubigen sowie der ganzen Versammlung ist ein wichtiges Thema in der Bibel. Sie sollte auch uns ein wichtiges Anliegen sein und unseren Dienst nachhaltig prägen (1. Kor 14,12).

Auch in den Zusammenkünften der Gläubigen sollten wir dieses hohe Ziel des Heiligen Geistes nicht aus den Augen verlieren (1. Kor 14,26). Dabei gilt zu beachten, dass die Erbauung der Gläubigen immer das Wort Gottes zur Grundlage hat und nicht menschliche Weisheiten oder persönliche Erfahrungen. Die Erbauung geschieht im Allgemeinen auf dreierlei Art und Weise.

Erbauung durch Gaben

Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, …“ (Eph 4,11.12)

Zum einen geschieht die Erbauung der Gläubigen durch die verschiedenen Gaben, die der verherrlichte Herr seiner Versammlung gegeben hat. Diese Gaben üben ihren Dienst „zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes und zur Auferbauung des Leibes des Christus“ aus. Auch wenn wir heutzutage keine Apostel und Propheten mehr haben, so haben wir immer noch den (prophetischen) Dienst von Evangelisten, Hirten und Lehrern, die von dem Wunsch beseelt sind, die Gläubigen im Glauben zu stärken und zu erbauen. Nehmen wir den Dienst der Gaben, die Gott seiner Versammlung gegeben hat, dankbar an?

Erbauung durch Gelenke der Darreichung

„… lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, aus dem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maß jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.“ (Eph 4,15.16)

Zum anderen geschieht die Erbauung der Gläubigen durch die Glaubensgeschwister am Ort, mit denen wir in praktischer Gemeinschaft sind. Als Glieder am Leib Christi haben wir die Pflicht und auch den Wunsch, uns gegenseitig im Glauben zu stärken und zu ermuntern, und auf diese Weise das Wachstum des Leibes zu bewirken. Unsere Worte, unser Verhalten und unser Dienst sollen dazu beitragen, die Gläubigen, mit denen wir in Kontakt sind, zu erbauen und im Glauben zu festigen. Wie schön, wenn der eine für den anderen da ist und man sich gegenseitig im Glauben stärkt (Spr 27,17)!

Erbauung durch sich selbst

„Ihr aber, Geliebte, euch selbst erbauend auf euren allerheiligsten Glauben, …“ (Jud 20)

Schließlich sollen wir uns selbst auf unserem allerheiligsten Glauben erbauen. Mit dem „allerheiligsten Glauben“ ist nicht der persönliche Glaube gemeint, sondern das, was wir glauben, die christlichen Glaubenswahrheiten, die wir in der Bibel finden. Wenn wir uns mit diesen Wahrheiten beschäftigen, dann führt das dazu, dass wir in unserem persönlichen Glauben erbaut und gefestigt werden. Gerade in unseren Tagen, den letzten der Gnadenzeit, wo das christliche Zeugnis zunehmend persönlicher wird, sind die Worte Judas von besonderer Bedeutung. Nehmen wir uns die Zeit, uns mit den Wahrheiten der Schrift zu beschäftigen?