Der Teufel ist sehr eifrig darin, Gläubige zu versuchen. Dazu gönnt er ihnen keine Pause, sondern möchte ununterbrochen seine Versuchungen auf sie feuern. Kein „Waffenstillstand“ also.

Das finden wir illustriert an zwei Männern im Alten Testament, deren Reaktion nicht unterschiedlicher sein könnte: Joseph und Simson.

Wir lesen bei Joseph: „Und es geschah, als sie Joseph Tag für Tag ansprach und er nicht auf sie hörte, bei ihr zu liegen, bei ihr zu sein... Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh und lief hinaus“ (1. Mo 39,10.12).

Bei Simson wird gesagt: „Und es geschah, als sie ihn alle Tage mit ihren Worten drängte und ihn plagte, da wurde seine Seele sterbensmatt; und er tat ihr sein ganzes Herz kund“ (Ri 16,16.17).

In beiden Fällen die gleiche Taktik: Dauerbeschuss, um den Gläubigen zu Fall zu bringen (hier: Hurerei bzw. Verrat an Gott). Joseph wirkt eisern und entschlossen und lässt die Versuchung täglich abblitzen. Bei Simson finden wir anfangs auch eine gewisse Standfestigkeit, er wird jedoch merklich schwächer, indem er mit der Versuchung spielt. Stück für Stück geht er auf Delila ein, jeden Tag mehr, indem er sich seinem Geheimnis der Kraft immer weiter annähert. Dann wird seine Seele sterbensmatt, der Teufel zermürbt ihn. Simson fällt.

Die Worte Salomos werden hier wahr: „Sie verleitete ihn durch ihr vieles Zureden, riss ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen. Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochse zur Schlachtbank geht und wie Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen, bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet“ (Spr 7,21–23).

Auf der anderen Seite zeigt Jakobus uns aber auch, dass wir den Teufel siegreich vertreiben können: „Widersteht aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen“ (Jak 4,7; vgl. auch Lk 4,13).

Und dennoch gilt das Prinzip: Der Teufel gönnt den Gläubigen mit seinen Versuchungen keine Verschnaufpausen. Da heißt es: Dauerhaft standhaft bleiben. Der Herr kann uns dabei helfen.