Man spricht nicht gerne über den Tod und möchte diesem Thema am liebsten aus dem Weg gehen. Denn bis heute hat der Tod nichts von seinem Schrecken verloren. Die Menschen fürchten sich vor dem Tod. Und auch für die Gläubigen hat der Tod etwas Bedrohliches.

Aber im Gegensatz zu den Ungläubigen weiß der Gläubige, was nach dem Tod auf ihn zukommt, denn Gott hat uns über dieses Thema nicht im Unklaren gelassen. In seinem Wort hat Er uns alles mitgeteilt, was wir dazu wissen müssen.

Die obige Frage möchte ich gerne in vier Unterfragen aufteilen:

  • Was bedeutet der Tod für uns?
  • Was geschieht unmittelbar nach dem Tod?
  • Was macht das Paradies aus?
  • Was geschieht beim Kommen des Herrn?

Was bedeutet der Tod für uns?

  • Zunächst gilt festzuhalten, dass wir, die wir an Jesus Christus glauben, nicht auf den Tod warten, sondern auf das Kommen des Herrn (Tit 2,13). Das ist unsere lebendige und glückselige Hoffnung.
  • Unsere Lebenszeit auf dieser Erde ist begrenzt. Gott gibt jedem Menschen ein gewisses Maß an Zeit. Wenn der Tod eintritt, ist diese Zeit für immer vorbei. Niemand kennt den Zeitpunkt seines Todes. Unsere Zeiten sind in seiner Hand (Ps 31,16). Dazu gehört auch der Zeitpunkt unseres Todes. Bist du bereit, wenn der Herr dich heute abruft (Amos 4,12; Lk 12,20)?
  • Der Tod macht keinen Unterschied. Egal, wie alt du bist, egal, wie viele Pläne du noch hast: Der Tod kann jeden ereilen. Niemand kann dem Tod entkommen. In Hebräer 9,27 lesen wir, dass es dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben. Der Tod ist der Lohn der Sünde (Röm 6,23). Er ist der Beweis, dass wir Sünder sind.
  • Im Tod sind alle Menschen gleich. Egal, wie reich du bist, egal, welche Position du zu Lebzeiten innehast: Das macht nach dem Tod keinen Unterschied mehr. Das Einzige, was für die Ewigkeit zählt, ist, ob du an Jesus Christus geglaubt hast oder nicht. Du kannst nur das in die Ewigkeit mitnehmen, was du zu Lebzeiten für den Herrn getan hast. Alles Irdische bleibt zurück („Das letzte Hemd hat keine Taschen“).
  • Der Tod ist endgültig. Mit dem Tod sind die Würfel für immer gefallen. An dem Ort, wo der Baum fällt, da bleibt er liegen (Pred 11,3). Der Ort, wo du die Ewigkeit zubringen wirst, lässt sich nach dem Tod nicht mehr ändern.
  • Der Tod bedeutet Trennung. Durch die Sünde Adams kam der Tod in die Welt, der zu allen Menschen durchgedrungen ist (1. Mo 2,17; Röm 5,12). Seitdem ist die Gemeinschaft des natürlichen Menschen mit Gott unterbrochen. Der ungläubige Mensch ist geistlicherweise tot. Er ist tot in Vergehungen und Sünden (Eph 2,1).
  • Was bedeutet der Tod für den Gläubigen? Paulus konnte sagen: „Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn“ (Phil 1,21). Der Tod ist das Mittel, das Gott benutzt, um den Gläubigen in die Gegenwart des Herrn zu bringen. Er ist wie ein Fährmann, der den Gläubigen an das andere Ufer des Flusses bringt. Er ist nicht der finale Schlussakkord, sondern vielmehr der Auftakt zu einer nie endenden Glückseligkeit in der Herrlichkeit des Himmels.

Was geschieht unmittelbar nach dem Tod?

  • Der Mensch besteht aus Geist, Seele und Leib (1. Thes 5,23). Wenn der Gläubige stirbt, gehen Geist und Seele ins Paradies (Apg 7,59; Off 20,4), während der Leib begraben wird und verwest.
  • Im Alten Testament war nur der Scheol bekannt. Da wurde nicht unterschieden, ob es sich um einen Gläubigen oder einen Ungläubigen handelt (1. Mo 37,35).
  • Im Neuen Testament lüftet der Herr Jesus den Vorhang und zeigt, dass die Seelen der entschlafenen Gläubigen ins Paradies kommen, während die Seelen der gestorbenen Ungläubigen in den Hades kommen (Lukas 16,22.23: Die Seele des reichen Mannes geht in den Hades und leidet dort Qualen, während die Seele des gläubigen Lazarus von Engeln in den Schoß Abrahams getragen wird; Lukas 23,43: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“).
  • Hades und Paradies sind Orte bzw. Zustände. Es sind allerdings nur Zwischenzustände. Die finale Bestimmung der Gläubigen ist das Vaterhaus, die finale Bestimmung der Ungläubigen die Hölle bzw. der Feuersee.

Was macht das Paradies aus?

Es ist die Gegenwart des Herrn. Es ist die Tatsache, dass wir Ihn im Paradies sehen werden. Das zeigen die folgenden Stellen:

  • Lukas 16,22.25: Der gläubige Lazarus war im „Schoß Abrahams“. Das spricht von Geborgenheit, Sicherheit und Gemeinschaft. Dort wurde er „getröstet“. Diese Erde ist von Leiden und Schmerzen gekennzeichnet, doch im Paradies wird der Gläubige getröstet. Die Erinnerung an die Leiden auf der Erde wird keine Schmerzen mehr bei ihm auslösen.
  • Lukas 23,43: Der Herr Jesus sagt zu dem Räuber am Kreuz: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“. Der Gläubige ist unmittelbar nach seinem Tod im Paradies und er ist dort zusammen mit Ihm, seinem geliebten Herrn und Heiland.
  • 2. Korinther 5,8: Paulus wollte lieber ausheimisch von dem Leib und einheimisch bei dem Herrn sein. Bedeutet das „einheimisch bei dem Herrn“ nicht, dass der Gläubige dort zu Hause ist? Er ist daheim.
  • 2. Korinther 12,3.4: Paulus wurde ins Paradies entrückt und hörte dort unaussprechliche Worte, die ein Mensch nicht sagen darf. Das, was Paulus dort hörte, lässt sich nicht in unseren Worten ausdrücken.
  • Philipper 1,23: Paulus hatte Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser. Im Paradies ist der Gläubige bei Christus. Das ist weit besser als ein Leben auf der Erde.
  • Römer 8,38.39: Wir haben gesehen, dass der Tod Trennung bedeutet. Aber selbst der Tod kann den Gläubigen nicht von der Liebe Gottes trennen. Nach dem Tod ist die Liebe Gottes immer noch da. Sie hat sich nicht verändert.

Diese Stellen machen klar, dass die Persönlichkeit des Gläubigen nach dem Tod erhalten bleibt. Außerdem schläft seine Seele im Paradies nicht, sondern ist bei vollem Bewusstsein.

Was geschieht beim Kommen des Herrn?

  • Wenn der Herr Jesus wiederkommt, dann werden die Leiber der entschlafenen Gläubigen auferweckt und zusammen mit den lebenden Gläubigen zu Ihm entrückt werden, um allezeit bei Ihm zu sein (1. Thes 4,16.17). Die übrigen Toten werden in ihren Gräbern liegen bleiben.
  • Die entschlafenen Gläubigen werden mit unverweslichen Körpern auferweckt werden (1. Kor 15,52). Sie (und auch die lebenden Gläubigen) erhalten einen Körper, der gleichförmig ist mit dem Leib der Herrlichkeit des Herrn Jesus (Phil 3,21).
  • Die Auferstehung der entschlafenen Gläubigen ist eine „Aus-Auferstehung“, denn die übrigen der Toten bleiben liegen. Sie wird auch die „Auferstehung des Lebens“ (Joh 5,29) oder die „erste Auferstehung“ (Off 20,5.6) genannt.
  • Am Ende des Tausendjährigen Reiches wird es eine weitere Auferstehung geben. Es ist die „Auferstehung des Gerichts“, an der alle Ungläubigen teilhaben werden (Joh 5,29). Alle Toten werden dann auferstehen, um am großen weißen Thron gerichtet und für alle Ewigkeit in den Feuersee geworfen zu werden. Der Feuersee ist der Ort, wo Gott nie mehr hinschauen wird. Das ist der zweite Tod, das ewige Getrenntsein von Gott (Off 20,12–15).