„Aber was irgend mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet; ja wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, damit ich Christus gewinne.“ (Phil 3,7.8)

Der Apostel Paulus hatte vor seiner Bekehrung manche Vorzüge aufzuweisen: Er war nach dem Gesetz am achten Tag beschnitten, aus dem Volk Israel und von dem bevorrechtigten Stamm Benjamin. Außerdem war er kein Proselyt, sondern ein Hebräer und zudem ein Pharisäer, also einer, der es mit dem Gesetz besonders genau nahm. Was seinen persönlichen Eifer betraf, war er ein Verfolger der Versammlung und was das Gesetz betraf, hatte er augenscheinlich allen Anforderungen entsprochen (V. 5.6). Darüber hinaus besaß er sicher noch andere Vorzüge, die er aber hier nicht ausdrücklich erwähnt.

Doch dann kam der Tag, an dem ihm der verherrlichte Christus vom Himmel aus erschien (Apg 9). Das war der Tag, an dem sein ganzes Wertesystem auf den Kopf gestellt wurde. Plötzlich sah er die Welt mit ganz anderen Augen. Was irgend ihm vorher Gewinn war, das achtete er jetzt um Christi willen für Verlust. Und nicht nur das eine oder andere in seinem Leben, sondern alles. Für ihn gab es nichts mehr, was neben Christus noch eine Daseinsberechtigung in seinem Leben hatte. Wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi achtete er alles für Verlust oder gar Dreck.

Für Paulus war dies allerdings nicht nur eine bloße theoretische Abwägung, sondern eine Lebenseinstellung, die er konsequent und kompromisslos auslebte. Er achtete nicht nur alles für Verlust, sondern er hatte tatsächlich alles eingebüßt. Alle seine früheren Vorzüge hatte er aufgegeben. Für ihn zählte nur noch Christus. Ihn wollte er gewinnen. Alles andere war für ihn nur Verlust. Wie sieht es damit bei dir und mir aus? Was bedeutet uns die Person des Herrn Jesus?