„Und es wird aufwärts schauen und wird zur Erde blicken: und siehe, Drangsal und Finsternis, angstvolles Dunkel; und in dichte Finsternis ist es hineingestoßen. Doch nicht bleibt Finsternis dem Land, das Bedrängnis hat“ (Jesaja 8,22.23).

Der Laerdaltunnel im Westen Norwegens ist mit einer Länge von knapp 25 Kilometern der längste Straßentunnel der Welt. Ein Tunnel mit solchen Dimensionen wird von vielen Autofahrern nicht sehr geschätzt. Trotzdem wählt man den schmalen, dunklen Weg durch die unterirdische Röhre, da dadurch der Fahrtweg beträchtlich abgekürzt werden kann. Außerdem ist der Tunnel keine Sackgasse – irgendwann hat man das Licht am Ende des Tunnels erreicht, auch wenn das etwas dauern mag.

Auf unserem Lebensweg gibt es Streckenabschnitte, die einem Tunnel gleichen. Es wird eng, finster und trist. Und das vielleicht über längere Zeit hinweg. Sollte das deine Situation sein, dann lass den Mut nicht sinken, sondern denke daran: du wirst auch wieder herauskommen! Es wird nicht dunkel bleiben. Gott hat Freude daran, die Finsternis zu verscheuchen, die Not zu beenden und aus der Enge in die Weite zu führen. Zudem darfst du dich daran erinnern, dass der Weg durch einen Tunnel der kürzeste ist. So führt Gott dich durch Drangsal und Dunkel, um möglichst schnell Seine Absichten in deinem Leben zu erreichen. Im Leid lernst du Dinge, für die du auf „normalem Weg“ viel länger gebraucht haben würdest. Notzeiten sind Segenszeiten.

Der Dichter Paul Gerhard (1607–1676) brachte es auf den Punkt:

Auf den Nebel folgt die Sonn’
Auf das Trauern Freud’ und Wonn’
Auf die schwere, bittre Pein,
stellt sich Trost und Labsal ein.