Der erste Schauplatz dieser Geschichte ist die berühmte Stadt Syrakus auf Sizilien. Hier hatte sich der griechische Tyrann Dionysios rund 400 Jahre vor Christus eine mächtige Burg errichtet. Und von dort aus regierte er sein großes Reich mit diktatorischer Macht und Strenge.

Der lateinische Schriftsteller Cicero (106–43 v. Chr.) berichtet eine interessante Begebenheit aus der Zeit des Dionysios:  Da ist einer seiner Höflinge namens Damokles, der das Glück seines Landesherrn überschwänglich preist. Er meint, dass man als allgewaltiger Herrscher wohl herrlich und in Freuden leben kann. Und seine Meinung verkündet er lange Zeit und ungehindert. Eines Tages reagiert Dionysios darauf  mit einem ungewöhnlichen Einfall, um ihm eine Lektion zu erteilen: Er fordert den Damokles auf, an der Prunktafel auf seinem Fürstensessel Platz zu nehmen. Dann müssen ihm die Leibdiener die erlesensten Speisen und Weine auftragen. Als Damokles jedoch aufblickt, wird er mit Entsetzen gewahr, dass genau über seinem Kopf ein schweres, spitzes Schwert hängt. Es schwebt – nur an einem Pferdehaar befestigt – über ihm und kann jeden Augenblick auf ihn heruntersausen. Welch ein treffendes Symbol der auch im Wohlleben und Genuss ständig lauernden Gefahr! Kein Wunder, dass die Rede vom Damoklesschwert von der Antike bis heute sprichwörtlich geworden ist.

Nun zu einem anderen Schauplatz: Jerusalem. Diese Stadt hatte ihren Herrn und Heiland in ihren Mauern. Er lebte wohltuend und heilend in ihrer Mitte. Alle hatten seine Liebe, Güte und Wahrheit erfahren. Aber ihre Bewohner waren gleichgültig geblieben, sodass Jesus Christus über die Stadt weinte und ausrief: „Wenn d u doch erkannt hättest – und wenigstens an diesem deinem Tag -  was zu deinem Frieden dient.“ (Lukas 19,42 Wie ist doch die Sünde der Gleichgültigkeit so weit verbreitet, damals wie heute. Wen wundert es, dass das Gerichtsschwert über der Stadt hing, gleichsam wie an einem seidenen Faden? Und wer die Geschichte kennt, weiß, dass kurze Zeit später Jerusalem mitsamt seinem Tempel zerstört wurde und kein Stein auf dem anderen blieb. Unsere Welt hat Jesus Christus einst verworfen. Und seit 2000 Jahren verwirft sie ihn immer noch. Bis heute. Gleichgültigkeit, gepaart mit Wohlleben, frecher Unmoral und Missachtung der Gebote Gottes sind die traurigen Kennzeichen unserer Tage. Deshalb ist sie reif zum Gericht. Und auch über uns Menschen des 21. Jahrhunderts schwebt ein Damoklesschwert. Und sogar mehr als eins. Große Umweltkatastrophen, weltweite Epidemien oder ein Krieg mit nuklearen, biologischen oder chemischen Waffen – alles das kann sehr bald und plötzlich über uns hereinbrechen. Und doch ruft Jesus der Herr dir ganz persönlich zu: „Wenn  d u  doch erkannt hättest – und wenigstens an diesem d e i n e m Tag – was zu  d e i n e m  Frieden dient!“   Hast du es gehört? Du bist gemeint! Heute an diesem deinem Tag. Du darfst Ihm völlig vertrauen und dich heute in echter Umkehr und im Glauben zu Ihm wenden. Er verspricht dir: „Wer zu mir kommt, den werde ich  n i c h t  hinausstoßen.“ (Johannes 6,37) Deshalb tu jetzt den entscheidenden Schritt deines Lebens. Dann wird deine Schuld vergeben, und du bekommst Frieden mit Gott und ewiges Leben.

[Auszug aus dem Buch „Anders als gedacht“. Mit freundlicher Genehmigung des Autors. Das Buch erschien bei der Christlichen Schriftenverbreitung in Hückeswagen, www.csv-verlag.de.]