„Aber erinnere dich an mich, wenn es dir gut geht, und erweise doch Güte an mir und erwähne mich beim Pharao und bring mich aus diesem Haus heraus … Aber der Oberste der Mundschenken dachte nicht mehr an Joseph und vergaß ihn“ (1. Mose 40,14.23).

Joseph hatte dem Obersten der Mundschenken den Traum gut gedeutet. Jetzt erwartet er von ihm, dass er sich für ihn einsetzt, damit er aus dem dunklen Loch herauskäme. Wir können diese Bitte Josephs sehr gut verstehen, sie war nicht unredlich. Aber das Maximum an Gottvertrauen war es offenbar auch nicht. Josephs Wunsch geht nicht in Erfüllung: Er muss weitere zwei Jahre im Gefängnis bleiben (1. Mose 41,1). Doch dann wird er ganz plötzlich auf eine überraschende Weise aus dem Kerker herausgeführt und in kurzer Zeit zum zweitwichtigsten Mann in Ägypten (1. Mose 41).

Es mag sein, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden. Und wir wünschen uns um jeden Preis da herauszukommen. Der Wunsch ist sehr gut zu verstehen – aber es wird dadurch deutlich, dass wir nicht unsere ganze Befriedigung in dem Herrn Jesus finden. Muss Gott dann nicht gerade die (eine oder andere) Prüfung bestehen lassen, so wie Joseph weiter im Gefängnis bleiben musste? Will Gott uns nicht lehren, dass wir uns allein auf ihn stützen und alles von ihm erwarten sollen? Und wenn wir darin gute Schüler sind – dann mag die Befreiung ganz plötzlich kommen. Vertraue ihm mit deinem ganzen Herzen!