Der bekannte deutsche Autor Kurt Tucholsky schrieb: „Eine Frömmigkeit, die nur dann, verstaubt und verrostet, aus der Schublade geholt wird, wenn und weil der Träger im Dreck sitzt, ist keine. Sage mir, zu wem du betest, wenn es dir gut geht, und ich will dir sagen, wie fromm du bist.“

Dieser Schriftsteller hatte zwar selbst mit dem Glauben nichts am Hut, aber seine Worte treffen doch den Nagel auf den Kopf. Denn leider behandeln viele Menschen Gott wie den Rettungsdienst, der in Notfällen alamiert wird, aber im täglichen Leben keine weitere Bedeutung hat. Mit so einer Rolle gibt sich unser Schöpfer jedoch nicht zufrieden – Er beansprucht bei Seinen Geschöpfen den ersten Platz. Wir leben an unserer Bestimmung vorbei, wenn wir Gott aus dem Alltag ausklammern und immer dann auf Ihn zurückgreifen wollen, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht. Wahre Gottesfurcht zeigt sich darin, jeden Tag nach Gottes gutem Willen zu fragen und Ihm auch für das zu danken, was Er in Seiner Güte schenkt. 

Es ist tatsächlich so, dass es demjenigen, der nur in den Schlechtwetterzonen des Lebens betet, letztlich gar nicht um Gott geht. Im Mittelpunkt steht vielmehr das eigene Ich, das Gott quasi als Handlanger benötigt, um wieder auf die Sonnenseite des Lebens vorstoßen zu können. Gott erwartet aber, dass wir die Gemeinschaft mit Ihm wertschätzen und uns ganz nach Seinem Willen ausrichten.

Der Startpunkt für ein Leben in echter Frömmigkeit ist, dass wir dem Bußaufruf Gottes folgen und das Geschenk Seiner Vergebung annehmen. Wer das im Glauben getan hat, wird Freude daran finden, Gott zu dienen.