„Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüsstest, wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Die Frau spricht zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank daraus und seine Söhne und sein Vieh? Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,10–14).
Ermüdet von der langen Reise setzt sich der Herr Jesus an der Quelle Jakobs nieder, um einer in Sünde lebenden samaritischen Frau zu begegnen (Joh 4,6). Er, der das Wasser erschaffen und die Meere ins Dasein gerufen hat, vollbringt kein Wunder, um seinen Durst zu stillen, sondern bittet eine sündige Frau, Ihm etwas zu trinken zu geben (Joh 4,7).
Als die samaritische Frau sich darüber wundert, dass ein Jude sie um Wasser bittet, lenkt der Herr das Gespräch auf das „lebendige Wasser“ und stellt der Frau den großen Unterschied zwischen dem natürlichen und dem lebendigen Wasser vor: Jeden, der von dem Wasser des Brunnens trinken würde, würde wieder dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinken würde, das Er ihm geben würde, den würde nicht dürsten in Ewigkeit (Joh 4,13.14).
Mit diesen Worten macht der Herr deutlich, dass eine lebendige Beziehung zu Gott nur in Ihm zu finden ist, der Quelle des lebendigen Wassers: Nur wer das „lebendige Wasser“ trinkt, das heißt den Herrn Jesus im Glauben als seinen persönlichen Herrn und Heiland annimmt, wird ein Kind Gottes und ist für Zeit und Ewigkeit gerettet. Er empfängt das ewige Leben in der Kraft des Heiligen Geistes und ist dadurch in der Lage, Gemeinschaft mit Gott zu haben.
Bis heute versuchen unzählige Menschen dennoch, den Durst ihrer Seele mit „Brunnenwasser“ zu stillen, indem sie meinen, Gott auf dem Weg menschlicher Religionen zu finden. Doch dieser Weg führt nicht zu Gott, sondern in die Irre. Nein, in den menschlichen Religionssystemen ist der wahre Gott nicht zu finden. Der Mensch braucht keine Religion, sondern eine Person, nämlich Jesus Christus, den Heiland der Sünder, der von sich selbst gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich“ (Joh 14,6).
In den obigen Versen aus Johannes 4 lassen sich vier Kennzeichen menschlicher Religionen ableiten, die wir uns nachfolgend kurz ansehen wollen.
Segen durch eigene Anstrengung
Die Frau spricht von einem Schöpfgefäß, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Das Schöpfgefäß weist darauf hin, dass Wasser zu schöpfen Arbeit und Mühe verlangt. – Die menschlichen Religionen sind Systeme, in denen der Mensch durch Werke und eigene Anstrengung versucht, Gott zu finden und Segen zu erlangen.
Leider sind auch heute noch viele Menschen in diesem trügerischen Denken gefangen, indem sie meinen, sich den Himmel durch gute Werke verdienen zu können. Doch dieser Weg führt nicht in den Himmel, sondern in die Hölle.
Unerreichbarer Segen
Die Frau verweist darauf, dass der Brunnen tief und das Wasser ohne Schöpfgefäß unerreichbar ist. – Im Gegensatz zu dem lebensnotwendigen Wasser, das in dem tiefen Brunnen tatsächlich vorhanden war, haben die menschlichen Religionen den Menschen nichts zu bieten. Die vermeintlichen Segnungen, die sie den Menschen in Aussicht stellen, sind in Wirklichkeit leere Versprechungen, die sich nicht auf Gottes Wort, sondern auf die Lügenworte von Menschen gründen.
Hinter den menschlichen Religionssystemen steht bis heute Satan, der alles ihm Mögliche tut, um die Menschen von Gott fernzuhalten. Er möchte sie um jeden Preis davon abhalten, in den Genuss des wahren Segens zu kommen, den Gott denen umsonst schenken möchte, die an Ihn glauben.
Verherrlichung von Menschen
Die samaritische Frau nennt Jakob ihren Vater und schreibt ihm eine Wichtigkeit zu, die in der Schrift keinerlei Begründung findet. – Hier finden wir ein weiteres Kennzeichen menschlicher Religionen: Sie messen bestimmten Menschen eine Bedeutung bei, die ihnen nicht zusteht, oder geben ihnen einen Platz, der allein Gott gebührt.
Denken wir daran, dass in vielen Religionen Menschen als Heilige verehrt und verherrlicht werden, die als besondere Mittler zwischen Gott und den Menschen angesehen werden. Doch Gottes Wort zeigt deutlich, dass es nur einen Mittler zwischen Gott und Menschen gibt, den Menschen Christus Jesus (1. Tim 2,5).
Keine bleibende Erfüllung
Der Herr Jesus macht der Frau unmissverständlich klar, dass das natürliche Wasser niemals in der Lage ist, den tiefen Bedürfnissen der menschlichen Seele zu entsprechen. Allein das Wasser, das Er selbst darreicht, vermag den Durst der Seele für immer zu stillen. – Der religiöse Mensch, der den Anforderungen menschlicher Religionen zu entsprechen versucht, wird früher oder später feststellen müssen, dass der Durst seiner Seele dadurch nicht gestillt wird. Denn nur das Wasser, das der Herr Jesus selbst darreicht, vermag den Durst der Seele für immer zu stillen. Allein Er kann das Herz des Menschen dauerhaft mit Ruhe und Frieden erfüllen.
Von welchem Wasser trinkst du? Kennst du den Herrn Jesus schon als deinen persönlichen Herrn und Heiland?
(aus der Monatszeitschrift Bleibt in mir)