Herr, wenn du hier gewesen wärst, so wäre mein Bruder nicht gestorben (Johannes 11,21.32).

Trauer in Bethanien: Lazarus ist gestorben. Viel zu früh und unerwartet. Die beiden Schwestern Maria und Martha sind bedrückt. Warum hat Jesus ausgerechnet Lazarus nicht gesund gemacht? Warum hat es so lang gedauert, bis Er in Bethanien erschienen ist?

Als Martha und dann Maria dem Herrn vier Tage nach dem Tod ihres Bruders begegnen, quillt es aus ihren Herzen hervor: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, so wäre mein Bruder nicht gestorben“ (Joh 11,21.32). Sie sind gewiss: Wenn der Herr rechtzeitig gekommen wäre, würde Lazarus noch leben.

Der Herr benutzt kurz darauf auch ein Wenn. Er sagt zu Martha, nachdem sie dagegen protestiert hat, dass der Stein vom Grab ihres Bruders weggerollt wird: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Joh 11,40).

Aus dieser Begebenheit möchte ich ableiten, dass das Wort wenn oft auf unterschiedliche Weise gebraucht werden kann. Es gibt:

  • das nutzlose Wenn des Grübelns
  • das sinnvolle Wenn des Glaubens

Was machen wir, wenn sich etwas Schweres in unserem Leben ereignet hat? Wir könnten so reden: „Wenn ich an diesem unseligen Abend nicht weggefahren wäre, wäre mir der Unfall erspart geblieben. Wenn der Herr mich doch nur davon abgehalten hätte!“ Aber sollten wir nicht besser sagen: „Wenn ich in dieser Not jetzt dem Herrn vertraue und ihn wirken lasse, dann werde ich etwas von seiner Herrlichkeit sehen“?

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