Die Inderin Pandita Ramabai (1858–1922) gründete christliche Hilfswerke und Missionsstationen für Witwen und junge Mädchen. Sie wurde als „Mutter der Ausgestoßenen“ sehr geschätzt und geachtet. Aus dem bewegten Leben dieser bemerkenswerten Frau möchten wir an dieser Stelle nur das herausgreifen, was man ihr persönliches Schlüsselerlebnis nennen könnte.

Als Tochter eines gelehrten Hindu wurde sie von Kindesbeinen an intensiv mit dem Hinduismus vertraut gemacht. Sie fand darin aber keine Erfüllung und mehrere negative Erlebnisse ließen ihre Zweifel an dieser Religion immer stärker werden. Als erwachsene Frau hörte sie eines Tages vom Christentum und sagte sich: „Das ist das, was ich brauche. Das Christentum wird die Sehnsucht meines Herzens stillen.“ Sie akzeptierte das Christentum, ging nach England, ließ sich taufen, besuchte regelmäßig Gottesdienste und führte ein vorbildliches Leben. Obwohl sie überzeugt war, etwas Besseres gefunden zu haben, wich der Durst nach Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott nicht.

Acht Jahre vergingen. Da hörte sie eines Tages jemanden über die „neue Geburt“ predigen. Das hatte Pandita Ramabai noch nie gehört. Sie musste von neuem geboren werden! Das war es, was ihr fehlte! Sie begriff, dass keine Religion, auch keine christliche, den Weg zu Gott bahnt und nahm den Herrn Jesus Christus als ihren persönlichen Retter an. „Ich hatte eine christliche Religion gefunden“, sagte sie später zurückblickend, „aber nicht Christus“. Als sie den Unterschied zwischen einer christlichen Religion und dem wahren Glauben an Christus erkannt hatte, war der große Wendepunkt in ihrem Leben gekommen.