David ist ein sehr bekanntes Vorbild des Herrn Jesus Christus. David ist der einzige König, der in Bethlehem geboren wurde – wie Jesus auch. David nahm die Funktionen eines Propheten, Priesters und Königs ein (das finden wir sonst nur noch bei Salomo) und weist auch damit deutlich auf Christus hin.

Wir wollen das Leben Davids einmal kurz beleuchten und dazu vier verschiedene Überschriften setzen: David in Hebron; David in Jerusalem; David in seinem priesterlichen Charakter; David in seinem königlichen Charakter.

David in Hebron

David war der Nachfolger Sauls. Das war er nicht deshalb, weil er Schwiegersohn des Königs, sondern weil er der Gesalbte Gottes war. Gott hatte ihn auserwählt und ihn von Samuel salben lassen, bevor David an die Öffentlichkeit trat und mit Saul bekannt gemacht wurde. Nachdem Saul tot war, machten ihn die Männer Judas zum König (2. Samuel 2,10–11). Es war das erste Mal, dass die Männer von Juda getrennt von den anderen Stämmen (die Isboseth, dem Sohn Sauls, nachfolgten) handelten. In Hebron herrschte David sieben Jahre und sechs Monate über Juda. Dann kamen die Ältesten Israels nach Hebron. Doch nicht sie machten einen Bund mit David, sondern er mit ihnen. So wurde er zum König über Israel und Juda (2. Samuel 5,1–5).

Wie treffend ist das alles im Blick auf das Vorbild! Der Herr Jesus wird zunächst von Juden (Judäern) anerkannt werden – genauer gesagt vom treuen Überrest. Erst nach der Erscheinung des Herrn werden die zehn „untergegangenen“ Stämme Israels ins verheißene Land zurückkehren und unter die Herrschaft des Messias gebracht werden. Er wird dann einen Bund mit dem ganzen Volk schließen.

David in Jerusalem

Als König über ganz Israel verlagerte David seinen Regierungssitz nach Jerusalem. Die Stadt wurde bezeichnenderweise nach seinem Namen genannt (2. Samuel 5,6–9). Kurz darauf sandte der König von Tyrus, Hiram, Boten zu David, um ihm ein Haus zu bauen (2. Samuel 5,11–12). Die Philister jedoch zogen zum Kampf herauf, als sie hören, dass David seine Königsherrschaft angetreten hatte.

Das erinnert uns in Bezug auf Christus an Folgendes: Jerusalem wird die Stadt des Herrn Jesus sein – die Stadt des großen Königs (Psalm 48,3). „Und die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes, werden mit Geschenken deine Gunst suchen“ (Psalm 45,13). Damit ist Christus, der Sohn Gottes, gemeint (vgl. Hebräer 1,8–9). Wenn Gott seinen König auf Zion einsetzen wird, werden die Nationen toben (Psalm 2,6.1) – was an die kriegerische Aktivität der Philister erinnert.

David in seinem priesterlichen Charakter

Dann machte sich David auf, um die Bundeslade – die von der Stiftshütte getrennt war – aus Baale-Juda zu holen (2. Samuel 6). Es konnte also bis zu dieser Zeit in Israel keinen großen Versöhnungstag (Sühnungstag) geben. Denn an diesem besonderen Tag in Israel wurde Blut in das Allerheiligste gebracht und dort auf die Lade gesprengt (3. Mose 16). Dies war damals erst wieder möglich, nachdem der Tempel gebaut worden war. Heute fehlt den Juden übrigens immer noch die Bundeslade, die in den Tagen Nebukadnezars verschwunden war. Es gibt nicht einmal äußerlich betrachtet Sühnung! Die wirkliche Sühnung ist auf Golgatha geschehen, dort wurde das Lösegeld für Israel bezahlt – aber erst, wenn Christus kommen wird, werden die Israeliten das wirklich verstehen und die daraus hervorkommenden Segnungen genießen.

Die Bundeslade ist an sich natürlich auch ein Bild von dem Herrn Jesus. Und so wie zunächst die Bundeslade nach Jerusalem gebracht werden musste und erst danach der Tempel (durch Salomo) gebaut werden konnte, so wird der neue Tempel, der in Hesekiel beschrieben wird, erst errichtet werden, wenn der Messias regiert. Das zeigt Sacharja 6,12–13: „So spricht der HERR der Heerscharen und sagt: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross; und er wird von seiner Stelle aufsprossen und den Tempel des HERRN bauen. Ja, er wird den Tempel des HERRN bauen.“ Als die Bundeslade in Jerusalem eingeführt wurde, handelte David priesterlich: Er hatte ein leinenes Ephod an und brachte Opfer dar. Außerdem segnete er das Volk im Namen des Herrn (2. Samuel 6,14.17–18). Mit dem Segnen des Volkes steht David wieder, zusammen mit seinem Sohn Salomo, allein. (Bei Hiskia finden wir etwas Ähnliches, aber doch nicht dasselbe. 2. Chronika 31,8).

David in seinem königlichen Charakter

David befestigte das Reich. Er führte erfolgreich Kriege (siehe 2. Samuel 8). Bei diesen Kriegen fällt ein deutlicher Gegensatz zu Josua auf. Josua vernichtete die Feinde beim Einzug in das Land Kanaan, während David sich die Feinde unterwarf.

Das muss auch so sein, wenn wir an die bildliche Bedeutung denken: Josua stellt Christus vor, der im Geist bei seinem Volk ist und es anführt im Kampf gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern (Epheser 6,10 ff.). Die himmlischen Örter werden dargestellt durch das Land Kanaan und die Mächte der Bosheit durch die Kanaaniter. Es ist klar, dass hier der Kampf so geführt werden muss, dass die Feinde nicht geschont werden. Satan und seine Engel werden schließlich auch buchstäblich aus dem Himmel geworfen werden (Offenbarung 12). David hingegen ist ein Bild von Christus, der im Reich regieren wird. Hier müssen sich alle Christus unterwerfen. Wenn sie das tun, wird ihnen nichts geschehen, selbst dann, wenn es mit Schmeichelei geschieht (2. Samuel 22,45).

[vgl. mit dem Artikel „David on his throne – a type“ von C.E. Stuart, Present Testimony 1868]