„Sie blickten auf ihn und wurden erheitert, und ihre Angesichter wurden nicht beschämt“ (Psalm 34,6).

David sagt „sie“ und schließt natürlich sich selbst mit ein, denn es geht hier um eine Glaubenserfahrung, die er mit uns teilen will. Aus Furcht vor Saul hatte David auf Achis, den Philisterkönig von Gad, geblickt. Die Folge war, dass seine Furcht sich noch vergrößert hatte, denn jetzt fürchtete er sich nicht nur vor Saul, sondern auch noch vor Achis. Er verstellte seinen Verstand und gebärdete sich irre, um ja nicht erkannt zu werden. Wie beschämend für den Mann, der einst Goliath erschlagen hatte! Aber als er Goliath entgegengetreten war, hatte er auf Gott geblickt; darum war er nicht beschämt worden. Als er vor Saul floh, blickte er auf Achis; deshalb wurde er aufs Äußerste beschämt.

David, Saul, Goliath und Achis sind für uns heute Vergangenheit, aber die Lektion bleibt bestehen: Wenn wir in Not sind, wohin wenden wir uns zuerst? Als Gläubige wissen wir, wohin wir uns schließlich wenden werden. David sagt es in Vers 5: „Ich suchte den HERRN, und er antwortete mir; und aus allen meinen Beängstigungen errettete er mich.“ Es wäre besser gewesen, das hätte er gleich am Anfang getan; aber die Überschrift dieses Psalms sagt uns, dass das seine Erfahrung war, als der König der Philister ihn wegtrieb und er fortging.

Wir wollen uns dreierlei merken: Zuerst, dass seine Befürchtung gar nicht eintraf. Er befürchtete, er würde durch die Hand Sauls umkommen, aber in Wirklichkeit überlebte er Saul um vierzig Jahre. Zweitens, dass sein eigener Plan nur dazu führte, die Schwierigkeiten zu vergrößern. Und drittens: Als er „den HERRN suchte“, befreite Er ihn von allen seinen Befürchtungen.

[Aus dem Kalender „Der Herr ist nahe!“, 2004]