6. Frage: „Glaubt ihr, dass ich dies tun kann?“ (Mt 9,28)
Zwei Blinde bitten den Herrn mutig um Heilung ihrer Augen. Er antwortet mit einer einfachen Frage: „Glaubt ihr, dass ich dies tun kann?“ Als sie darauf mit „Ja“ antworten, erfüllt Er ihre Bitte mit der Aussage: „Euch geschehe nach eurem Glauben“ (Mt 9,29).
Mit dieser Frage dringt der Herr Jesus tief in die Herzen der Blinden ein. Er fragt sie danach, was sie Ihm zutrauen; Er fragt, wie groß ihr Vertrauen in Ihn ist. Er möchte nicht, dass sie nur auf Heilung hoffen. Nein, Er wünscht eine feste Überzeugung in ihren Herzen.
Glaube bedeutet Vertrauen. Glaube bedeutet, auf etwas zu bauen, was man nicht sieht, was unlogisch oder gar unmöglich erscheint. Glaube bedeutet, dem Herrn zu vertrauen, dass Er sein Wort hält.
In diesem Sinne fragt der Herr auch dich und mich: „Glaubt ihr, dass ich dies tun kann?“ Natürlich würden wir wie aus der Pistole geschossen antworten: „Natürlich, der Herr kann alles.“ Doch hier geht es nicht um ein allgemeines, objektives Wissen, sondern um eine wirkliche Überzeugung, die auch in schwierigen Umständen bleibt.
Was praktischen, gelebten Glauben angeht, sind Abraham und Sara uns große Vorbilder. In einer menschlich völlig unmöglichen Situation (eine versprochene Schwangerschaft mit 90 Jahren) vertrauten sie Gott. Über Abraham wird gesagt, dass er „der vollen Gewissheit war, dass er [Gott], was er verheißen hatte, auch zu tun vermag“ (Röm 4,21), während es von Sara heißt: „… weil sie den für treu erachtete, der die Verheißung gegeben hatte“ (Heb 11,11b).
Das Vertrauen der beiden gründete sich auf
- die Tatsache, dass Gott seine Versprechen einhalten kann (in der Lage dazu ist),
- die Treue Gottes, der immer zu dem steht, was Er verspricht.
Ihr Vertrauen auf Gott ließ sie wegblicken von sich selbst und der menschlichen Unmöglichkeit und hinblicken auf Gottes Versprechen und seine Treue.
Die Frage an uns lautet: Bauen wir fest darauf, dass der Herr seine Verheißungen und Versprechen in der Bibel erfüllt? Sind wir wirklich fest überzeugt, dass Er alles tun kann? Darin sind die beiden Blinden uns große Vorbilder.
„Ist es recht, dass du zürnst?“„Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“