8. Frage: „Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?“ (Mt 16,15)

Allerlei verschiedene Ansichten hatten die Menschen damals, wer der Herr Jesus sei. Heute ist das nicht anders. Der Herr Jesus fragt seine Jünger – und damit auch uns –, wer Er für uns ist. Er fragt uns nicht nach einer „Faktenantwort“, sondern danach, welche Wertschätzung wir für Ihn in unserem Herzen haben.

Die Erkenntnis des Herrn Jesus nimmt einen großen Raum in der Bibel ein. So sagt Gott durch den Propheten Hosea: „An Frömmigkeit habe ich Gefallen und nicht am Schlachtopfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern“ (Hos 6,6). Gott wünscht, dass wir das Verlangen haben, Ihn besser kennenzulernen. Er ist nicht an Tradition und Form interessiert, sondern an einem Herzen, das von Ihm beeindruckt ist und zu Ihm hinwächst.

Wenn der Herr dich fragt, wer Er ist für dich, was könntest du antworten? Einige Standardantworten, die man faktisch einfach weiß? Oder fließt dann der Mund über, weil das Herz übervoll ist? Wenn jemand uns nach dem Herrn fragt, funkeln dann unsere Augen sozusagen, weil wir so eine tiefe Wertschätzung von Ihm ausdrücken?

Wie können wir in der Erkenntnis des Herrn Jesus wachsen?

  • Indem wir den Herrn Jesus betrachten: „… Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ (2. Kor 4,6). Wir können nie mehr über Gott erfahren, als wenn wir den Herrn Jesus anschauen (vgl. Joh 1,18; 14,9). Sein Leben, wie wir es in den Evangelien sehen, zeigt uns die Tugenden und Eigenschaften Gottes in perfekter Weise.
  • Indem wir den Herrn bitten, sich uns mehr zu offenbaren: „… damit der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst“ (Eph 1,17). Wachstum geschieht letztendlich durch den Heiligen Geist.
  • Indem wir bewusst und aufrichtig nach Gott „forschen“: „Er aber sprach: Wer bist du, Herr?“ (Apg 9,5). Diese Frage war sein ganzes Leben hindurch zentral für den Apostel Paulus. Auch wir wollen den tiefen Wunsch im Herzen haben, Gott kennenzulernen, und dementsprechend Gemeinschaft mit Ihm pflegen und sein Wort lesen. Von nichts kommt nichts.
  • Indem wir das wegtun, was der (wahren) Erkenntnis Gottes entgegensteht: „… indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes“ (2. Kor 10,4.5). So wird beispielsweise ein falsches Gottesbild verhindert.
  • Indem wir unser ganzes Herz auf die Erkenntnis Gottes ausrichten: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, so dass du dein Ohr aufmerksam auf Weisheit hören lässt, dein Herz neigst zum Verständnis; ja, wenn du dem Verstand rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis, wenn du ihn suchst wie Silber und ihm nachspürst wie nach verborgenen Schätzen, dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis Gottes finden“ (Spr 2,1–5).

„Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2. Pet 3,18).