„Und Gott öffnete Hagars Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen“ 1. Mose 21,19. „Da öffnete der HERR die Augen des Knaben; und er sah: Und siehe, der Berg war voll feuriger Pferde und Wagen, rings um Elisa her“ 2. Könige 6,17.

In beiden Stellen finden wir Menschen, die sich in einer Notlage befanden, aus der für sie kein Ausweg ersichtlich war. Hagar war mit ihrem Sohn Ismael in der Wüste umhergeirrt, und das Wasser war ihnen ausgegangen - da hatte sie
keine Hoffnung mehr. Jahrhunderte später erschrak der Diener Elisas zu Recht, als er die feindliche Heeresmacht vor der Stadt erblickte. Und doch war in beiden Situationen der Ausweg schon längst vorhanden. Doch Gott musste die Augen der Menschen öffnen, damit sie das erkannten, was sie bis dahin nicht sahen oder sehen konnten. Und dann erblickte Hagar auf einmal die Wasserquelle in der Wüste; und der Diener Elisas sah jetzt auch die Heerscharen Gottes, die Elisa schon vor ihm geschaut hatte. Wie oft sind auch wir beunruhigt und sehen in schwierigen Lagen keinen Ausweg! Da dienen uns solche Beispiele aus dem Alten Testament zur Ermunterung.

Auch der Apostel Paulus hatte durch große Schwierigkeiten zu gehen. Aber wenn er davon in 2. Korinther 4,8 schreibt, dann lässt er dort dem „Keinen Ausweg sehend“ das trostvolle „Aber nicht ohne Ausweg“ folgen. Das glaubte Paulus; und so hatte er es erlebt! Für den Herrn sind alle Schwierigkeiten der Gläubigen Gelegenheiten, seine Liebe, Treue, Fürsorge und Macht an uns zu erweisen. Wenn wir in der Not auf Ihn vertrauen und uns an Ihn wenden, wird Er uns die Augen öffnen für seine Liebe und sein Mitgefühl. Das wird die erlebte Gemeinschaft mit Ihm vertiefen. Und zu seiner Zeit wird Er uns auch den „Ausweg“ zeigen, den wir vielleicht zunächst nicht sehen konnten.

[Aus dem Kalender „Der Herr ist nahe“]