Der Charakter unseres Kampfes in Epheser 6
Der in Epheser 6,10–13 beschriebene Kampf ist nicht das, was ein Gläubiger erlebt, wenn er mit den Begierden des Fleisches kämpft, weil er nicht im Geist wandelt. Dies wird in Galater 5,17 beschrieben. Obwohl ein Kampf mit dem Fleisch eine sehr reale Sache im Leben eines Gläubigen sein kann, ist es keine normale christliche Erfahrung, weil die Bibel das christliche Leben aus der Perspektive des Gläubigen darstellt, der das Fleisch an den Platz des Todes gestellt hat, und es sich in seinem Leben nicht durchsetzt.
Der Kampf hier in Epheser 6 ist das, was ein Gläubiger erlebt, wenn er im Geist wandelt. Wenn wir im Selbstgericht leben und unser Interesse auf himmlische Dinge richten und in der praktischen Freude an diesen Dingen leben wollen, werden wir sofort feststellen, dass sich die Macht Satans gegen uns richtet, wie in diesem Kapitel beschrieben. Galater 5,17 beschreibt also einen Kampf, der entsteht, wenn man nicht im Geist wandelt, während Epheser 6,10–13 einen Kampf beschreibt, der entsteht, wenn ein Gläubiger im Geist wandelt.
Als „Fürst der Gewalt der Luft“ bewegt sich Satan in den himmlischen Örtern. In Epheser 2,2 haben wir gesehen, wie er sich dem Ratschluss Gottes widersetzte und versuchte, dessen Verwirklichung im Hinblick auf den Bau der Versammlung zu verhindern. In diesem Kapitel ist er in den himmlischen Örtern, um die Heiligen daran zu hindern, Christus und ihre Segnungen in Ihm zu genießen.
Es ist wichtig, zu verstehen, dass es in diesem Kampf nicht darum geht, unsere geistlichen Segnungen zu besitzen, sondern in deren Genuss zu leben. Satan versucht nicht, uns unser Heil oder unsere Segnungen wegzunehmen, denn er weiß, dass er das nicht kann. Seine Absicht ist es vielmehr, uns die Freude an unseren Segnungen in Christus zu verderben.
Da der Gläubige in diesem Brief als ein Mensch gesehen wird, der gut läuft und im Geist wandelt (Galater 5,16.25), ist es unwahrscheinlich, dass er auf fleischliche Dinge reagiert, wie es ein Mensch in einem schlechten Zustand tun würde. Da der Teufel dies weiß, greift er ihn auf einer anderen Linie an. Er versucht, Dinge in sein Leben hineinzubringen, die nicht unbedingt sündig sind, und benutzt sie, um ihn von seiner Beschäftigung mit Christus abzulenken. Er benutzt oft die Sorgen und Pflichten dieses Lebens, um uns von der Freude am Herrn wegzuziehen. Manchmal benutzt er Menschen, die unwissentlich sein Werk tun – sogar wohlmeinende Christen. So kann uns etwas so Einfaches wie ein Projekt, ein Hobby, eine Freizeitbeschäftigung usw. vorgeschlagen werden, doch dahinter verbirgt sich eine List des Teufels, um uns abzulenken und in etwas zu verwickeln, das nicht Christus ist. Im Ergebnis sind wir nur damit beschäftigt und nicht mit unseren Segnungen in Christus. Wenn wir in diesen Abschnitt Versuchungen fleischlicher Natur hineinbringen, missverstehen wir den Kontext und den Charakter dieses Kampfes. Lots Kämpfe in Sodom beschreiben nicht diesen Kampf in Epheser 6.