Jedes Tieropfer des Alten Testaments verleiht der Tatsache Zeugnis, dass ohne Blutvergießung überhaupt keine wahre Gemeinschaft mit Gott möglich ist. Die Sünde hat eine totale Trennung verursacht, die nur das Blut eines vollkommen annehmbaren Opfers beseitigen kann. All dieses weist auf die eine, großartige Vorsorge Gottes des Neuen Testaments hin: „Ihr seid nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold erlöst worden, … sondern mit dem kostbaren Blut Christi“ (1. Pet 1,18–19). Welch unermesslicher Wert ist in diesem Blut verborgen, und welch unendliche Segnung wurde durch das Blut für unzählige Sünder erwirkt, die durch die Gnade Gottes errettet worden sind! Lasst uns einige der verheerenden, von der Sünde verursachten Auswirkungen betrachten und den wunderbaren Wert, der in dem Blut Christi liegt, welches alle Sünden zu tilgen vermag.
- Die Verunreinigung der Sünde hat uns alle unrein gemacht. Aus diesem Grund ist die Reinigung durch das Blut Christi eine absolute Notwendigkeit. Nur Sein Blut ist in den Augen Gottes imstande, uns von solchem Schmutz zu reinigen. Jeder Gläubige kann das feste Vertrauen haben, dass „das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, uns von aller Sünde reinigt“ (1. Joh 1,7).
- Weil Sünde ein Verstoß gegen Gott ist, eine Beleidigung Seiner höchsten Gewalt und Autorität, brauchen wir Vergebung. Vergebung ist ohne eine wahrhaftige Grundlage unmöglich, da wir gegen den Schöpfer des Himmels und der Erde grsündigt haben. Die vollkommen zufriedenstellende Grundlage ist „das kostbare Blut Christi.“ „In Ihm haben wir die Erlösung, durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum Seiner Gnade“ (Eph 1,7). Aber „ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung“ (Heb 9,22). Gott vergibt, weil er den vollkommenen Wert in dem Blut Christi erblickt.
- Aber die Sünde hat die Menschheit auch in die Knechtschaft gebracht: Sie hat uns versklavt. Deshalb ist die Erlösung eine weitere große Notwendigkeit. Das Wort Gottes sagt in Bezug auf Gläubige: „in Ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut“ (Eph 1,7), das heißt, das vollständige Befreien und Zurückbringen kraft eines bezahlten Preises, des Blutvergießens des Sohnes Gottes. Nur Gott allein kann die Fülle dieses Kaufpreises ermessen, aber die Gläubigen dürfen sicherlich die wunderbare Freiheit schätzen, welche das Blut ihnen gebracht hat.
- Die Schuld der Sünde ist eine weitere ihrer furchtbaren Auswirkungen. Daher ist die Rechtfertigung für uns erforderlich. „Viel mehr nun, da wir jetzt durch Sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch Ihn gerettet werden vom Zorn“ (Röm 5,9). Der wahre Gläubige ist nun „gerechtfertigt durch Sein Blut“: er ist von jeder Anklage vollständig freigesprochen, und Gerechtigkeit ist ihm beigemessen worden, das heißt, sie wird ihm zugerechnet, obwohl er keine Gerechtigkeit in sich selbst hat. Es ist eine vollkommene Rechtfertigung wegen der Vollkommenheit des Wertes, den Gott in dem Blut Christi erblickt.
- Weil die Sünde weiterhin unsere Verstrickung mit der Welt des Bösen bewirkt hat, ist die Trennung von dieser Verbindung notwendig. Das ist die Heiligung, bzw. die Absonderung. Wir selbst konnten dies niemals vollbringen; wir waren hoffnungslos gefangen und jenseits aller menschlichen Hilfe, aber Gott hat dieses wunderbare Werk für die Gläubigen vollbracht, wiederum durch das Blut seines geliebten Sohnes, indem er uns von der Welt und ihren bösen Verbindungen für sich abgesondert hat. „Darum hat auch Jesus, damit er durch Sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores gelitten“ (Heb 13,12).
- Die Sünde hat ferner Feindschaft gegen Gott verursacht. Wenn daraufhin auch das Bedürfnis nach Frieden groß war, konnte ihn keine menschliche Anstrengung erlangen. Nicht dass Gott unser Feind war, sondern wir waren Seine Feinde. Nur bezüglich Christus, des Sohnes Gottes, konnte gesagt werden, dass Er „Frieden gemacht hat durch das Blut Seines Kreuzes“ (Kol 1,20). Das ist die einzige Grundlage des Friedens für die sündige Menschheit. Deshalb empfängt jeder, der Christus annimmt, Frieden mit Gott.
- Eng damit verknüpft ist die Tatsache, dass die Sünde eine Distanz zwischen den Menschen und Gott hervorgebracht hat. Menschen in ihren Sünden mögen es nicht, Gott zu nahen oder Ihm nahe zu sein. Aber Nähe zu Gott ist es, was die Menschen brauchen, und auch diese Nähe wird nur durch Jesus Christus erlangt, durch Sein Blutvergießen. Die Schrift sagt in Bezug auf die wahren Gläubigen: „Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden“ (Eph 2,13).
- Weil die Sünde in unserem äußeren Wandel den falschen Dienst der toten Werke bewirkt hat, musste das Blut Christi unser Gewissen reinigen, sodass wir wahren Dienst für Gott ausüben können. „Wie viel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um dem lebendigen Gott zu dienen“ (Heb 9,14).
- Da die Sünde den Menschen zu einem Götzendiener gemacht hat, der fast alles anbetet außer den wahren Gott, konnte nur das Blut Christi diesen Zustand ändern und uns zu wahren Anbetern Gottes umgestalten. „Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu“ (Heb 10,19). Ohne das kostbare Blut, das vergossen wurde, kann man niemals als wahrer Anbeter des lebendigen Gottes in die Gegenwart Gottes treten. Aber was für eine Umgestaltung: vom Götzendiener zum Anbeter Gottes!
Dies sind einige der wunderbaren Gründe, die uns zu tiefer Danksagung gegenüber Gott führen, für „das kostbare Blut Jesu Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken“. Und alle diese sind auf solche anwendbar, die Christus wahrlich als ihren Retter angenommen haben.
[Aus der englischen Jugendzeitschrift „Toward The Mark“; übersetzt von Bastian Müller. Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.]