In Israel gab es zwei Verordnungen, die grundlegend für ihre Beziehung als Volk zu Gott waren: das Passah (2. Mose 12) und der große Versöhnungstag (3. Mose 16). Die erste Verordnung wird in 1. Korinther 5 ausgelegt und die zweite in Hebräer 9 und 10.

Bereits bei der Beschreibung der Stiftshütte in Hebräer 9,1–5 nennt der Schreiber eine Feinheit, die deutlich macht, dass es ihm um den großen Versöhnungstag geht. Er sagt, dass das goldene Räucherfass zu dem Allerheiligsten gehört (Vers 3–4). Das kann man nur verstehen, wenn man weiß, dass am großen Versöhnungstag Räucherwerk in das Allerheiligste gebracht wurde (3. Mose 16,12).

Am großen Versöhnungstag war Aaron zuerst am ehernen Brandopferaltar. Danach ging er zugunsten seines Volkes in das Allerheiligste hinein. Schließlich erschien er dem Volk, das draußen wartete. Doch dieser Dienst brachte nichts zur Vollendung, war nur vorübergehend und hatte ein bildliche Bedeutung (Hebräer 9,6–10). Christus hat am Kreuz eine ewige Erlösung erfunden; er ging ein für alle Mal in das Heiligtum (den Himmel) hinein und wird sich nie mehr mit der Frage der Sünde beschäftigen. Wenn er aus dem wahren Heiligtum heraustreten wird, dann wird es Rettung für die bringen, die ihn erwarten – sie werden errettet aus der Welt der Sünde heraus (Hebräer 9,23–28).