In Lukas 12,21 finden wir ein sehr interessantes Wort. Dort ist von solchen die Rede, die in Bezug auf Gott nicht reich sind.

Man kann nach menschlichem Ermessen sehr reich sein, so wie der Kornbauer in dem Gleichnis (Lukas 12,16–21) – und doch im Blick auf Gott bettelarm sein. Auch die Christen in Laodizea waren in ihren eigenen Augen reich, und womöglich auch in den Augen anderer. Gott attestiert ihnen jedoch Armut, Blöße und Blindheit (Offenbarung 3,17–18).

Ich habe zu diesem Thema mal eine interessante Geschichte gehört. Sollte sie nicht wahr sein, dann ist sie doch wenigstens gut erfunden:

Ein Christ arbeitet als Hausmeister bei einem sehr reichen Mann, der mit dem Glauben nichts am Hut hatte. Eines Nachts hatte der Christ einen merkwürdigen Traum. Er träumte, dass in dieser Nacht der reichste Mann des Ortes sterben würde. Er versäumte es nicht, dies seinem reichen Chef mitzuteilen. Der lachte jedoch nur darüber. Aber vorsichtshalber lud er seinen Arzt zum Abendessen ein und ließ ihn auch nicht gehen, bis die Uhr Mitternacht geschlagen hatte. Als er endlich erleichtert dem Arzt Lebewohl gesagt hatte, klopfte es an der Tür. Die Tochter des Hausmeisters trat herein und sagte: „Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass mein Vater heute Abend gestorben ist.“  Ja, der reichste Mann des Ortes war gestorben!  

Diese Geschichte soll uns jetzt nicht dahin führen, uns von Träumen unnötig beunruhigen zu lassen, aber vielleicht ermutigt sie uns, neu darüber nachzudenken, was wahrer Reichtum in den Augen Gottes ist.