„Der Herr hat gegeben, und der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen!“ (Hiob 1,21).
Die sprichwörtliche Hiobsbotschaft ist eine Nachricht mit einem furchtbaren Inhalt. Der Ausdruck geht auf den biblischen Bericht von Hiob zurück, der durch vier unmittelbar aufeinanderfolgende Boten die Nachricht bekam, dass er durch kriegerische Ereignisse und Naturkatastrophen seine Viehherden, seine Knechte und seine Kinder verloren hatte (Hiob 1,13–19).
Doch wie fiel die Hiobsreaktion auf die Hiobsbotschaft aus? Was tat Hiob? Verwünschte er die feindseligen Menschen, die seine Güter einfach an sich gerissen und seine Knechte kaltblütig getötet hatten? Verzweifelte er, als er daran dachte, wie die Naturgewalten ihr grausames Spiel mit ihm getrieben hatten? Oder richtete sich seine Wut – sofern ihm das bewusst war – gegen den Teufel, der der Initiator dieser ganzen Katastrophe gewesen war? Nein.
Hiob blickte über all das hinweg zu Gott. Er machte sich bewusst, dass Gott über allem stand und die Szene völlig kontrollierte, auch an jenem für Hiob so bitteren Tag. Der Gott, der ihm alles gegeben hatte, war es, der ihm alles genommen hatte. Die Menschen und der Teufel konnten mit ihm nicht tun, was sie wollten, und er war kein Spielball der Umstände. Hiob verstand, dass er in der guten Hand Gottes stand und dass ihm nur das geschehen konnte, was der Herr wollte. In diesem Bewusstsein fand er die Kraft, zu sagen: „Der Name des Herrn sei gepriesen!“ Das war die großartige Bewährung eines Hiobs, die leider nicht sprichwörtlich geworden ist, die aber jedem Kind Gottes eine Menge zu sagen hat.