Die Zahl der Denominationen hat sich gemäß einer Statistik von 1.600 auf 34.000 erhöht. Die prozentuale Erhöhung beträgt also 2025 Prozent. Eine sehr beschämende Entwicklung angesichts der Tatsache, dass wir die „Einheit des Geistes“ bewahren sollen.
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Manchmal wird behauptet, dass man mit allen Kindern Gottes, mit denen man privat an einem Tisch sitzt, auch am Tisch des Herrn sitzen könnte. Oder anders gesagt: Mit denen, mit denen man Brot isst, könne man auch Brot brechen. Doch diese Gleichsetzung zwischen einer normalen Mahlzeit und dem Abendmahl ist ein Fehler, den schon die Korinther gemacht hatten (siehe 1. Kor 11,20–22). Auch diese Überlegung mag helfen: Paulus untersagt den Korinthern, mit den Ungläubigen im Götzentempel zu essen. Es war ihnen nicht gestattet, an diesem religiösen Tisch teilzunehmen, weil sie sich mit dem bösen Grundsatz und den bösen Mächten einsgemacht hätten. Aber es war ihnen erlaubt, zu einer privaten Mahlzeit mit Ungläubigen zu gehen (siehe 1. Kor 10). Hier sehen wir eine prinzipielle Unterscheidung zwischen „privatem und religiösem Tisch“.
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Stellen wir uns vor, es würde in unserer Nachbarschaft ein ehemaliger Verbrecher wohnen, der uns täuschend ähnlich aussehen würde. Das wäre eine Erniedrigung, denn wir würden dann mit ihm verwechselt oder wenigstens in einen inneren Zusammenhang gebracht werden. Der Sohn Gottes wurde Mensch und kam in „Gleichgestalt des Fleisches“ der Sünde (Röm 8,3). Was für eine Erniedrigung war das für den Sündlosen!