Der Hohepriester [Eljaschib] war gleichgültig bezüglich seines Hauses und setzte weder Klammern noch Riegel ein zur Sicherung des Tores, das er aufgerichtet hatte (Neh 3,1.21). Soweit es ihn betraf, ließ er sein Haus und sein Tor offen für den Feind. […] Es gibt einen Grund für das bedeutsame Weglassen der Klammern und Riegel an Eljaschibs Tor. Im weiteren Verlauf wird es zu unserem Nutzen aufgedeckt. Wir werden erfahren, dass Eljaschib, der Priester, mit Tobija, dem Ammoniter, und mit Sanballat, dem Horoniter, verbündet war (Neh 13,4.28). Da sein Haus nicht in Ordnung war, konnte er auch die Mauer ihm gegenüber nicht aufbauen. Außerdem hatte er dem Tobija im Haus Gottes eine große Zelle bereitet. Kein Wunder, dass er sein Tor ohne Klammern und Riegel ließ. Wenn er dem Feind von außen eine Kammer im Innern beschaffte, war es klar, dass er dem Feind den Weg offen lassen musste, um freien Zugang zu der Zelle zu haben.
So geschah es, dass Eljaschib, der in Frieden und Gerechtigkeit mit Gott hätte wandeln sollen, die Ursache für Fehltritt und verderblichen Einfluss wurde (Mal 2,16). Durch das Aufbauen des Tores und der Mauer bekennt er sich zur Absonderung und hält sich zu einem abgesonderten Volk. Aber er ist darauf bedacht, keine Klammern und Riegel an seinem Tor anzubringen, um gut Freund zu bleiben mit dem Mann der verderbten und gemischten Religion Samarias und um einem solchen Mann freien Zutritt zum Volk Gottes zu gewähren.
Leider gibt es unter denen, die in diesen letzten Tagen[1] von den menschlichen Systemen befreit wurden, nicht wenige Führer, die ein schönes Bekenntnis in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Mauer und Tore gemacht haben, aber wegen Verbindung mit der religiösen Welt genötigt sind, ihr Tor ungesichert zu lassen. Sie mögen Liebe und Weite des Herzens geltend machen und den Wunsch haben, Sektierertum zu vermeiden. Aber schließlich wird ihr Weg, wenn er ungehindert weitergehen kann, zu einer weiteren Schwächung des Volkes Gottes führen und dieses allmählich mit dem religiösen Verderben des Christentums verbinden.
Fußnoten: