„… hinschauend auf Jesus, … der … das Kreuz erduldete …“ (Heb 12,2). 

David machte in seinem Leben viele Erfahrungen mit Gott. Dabei war ihm eine Sache aufgefallen. Davon berichtet er in Psalm 37: „Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen noch seine Nachkommenschaft um Brot bitten“ (Ps 37,25). Das, was David hier sagt, das trifft auch heute noch zu. Gott wird sich immer zu dem Gerechten bekennen. Und noch nie war ein Mensch bis heute im absoluten Sinn von Gott verlassen. Doch es gibt eine Ausnahme: Als der Herr Jesus am Kreuz von Golgatha mit unseren Sünden beladen war, da wurde Er von Gott verlassen – Er, der einzige absolut Gerechte, der je über diese Erde gegangen ist (Apg 3,14; Jak 5,6; 1. Pet 3,18). Was muss das für Ihn gewesen sein!

Gott sagt über seinen Knecht, den Herrn Jesus, dass Er nicht schreien und nicht rufen und seine Stimme nicht hören lassen würde auf der Straße (Jes 42,2). Und diese Weissagung erfüllte sich im Leben des Herrn Jesus genau so: Nie lesen wir von Ihm, dass Er schrie. Doch eine Ausnahme gibt es: Als Er am Kreuz hing und in den drei Stunden der Finsternis der Sünde wegen von Gott verlassen wurde, da lesen wir von Ihm, dass Er aufschrie: „Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, Eli, lama sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt 27,46). Was für Qualen muss Er da durchlebt haben!

Es ist normal, dass ein Mann seinen Sohn verschont, besonders dann, wenn er ein gutes Verhältnis zu ihm hat. Er wird ihn unterstützen und versuchen, ihm manche Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Auch Gott tut das für diejenigen, die Ihn fürchten und seinen Namen achten. Er wird sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient (Mal 3,16.17). Aber was tat Gott mit seinem eigenen Sohn, als Er am Kreuz hing und die Strafe zu unserem Frieden trug? Gab es für Ihn eine Schonung oder eine Linderung im Gericht? Nein, keineswegs: Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle hingegeben (Röm 8,32).