„… hinschauend auf Jesus, … der … das Kreuz erduldete …“ (Heb 12,2).
Der Herr Jesus war vollkommen sündlos. Er kannte keine Sünde, tat keine Sünde und in Ihm war keine Sünde (2. Kor 5,21; 1. Pet 2,22; 1. Joh 3,5). Er konnte den Juden die Frage stellen: „Wer von euch überführt mich der Sünde?“ (Joh 8,46). Niemand konnte Ihm auch nur eine Sünde nachweisen. Doch der, der gänzlich ohne Sünde war, trug am Kreuz von Golgatha unsere Sünden an seinem Leib (1. Pet 2,24). Und für jede einzelne dieser Sünden traf Ihn dort das Gericht Gottes. In den drei Stunden der Finsternis hat Er einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten (1. Pet 3,18). Und noch mehr: Der, der keine Sünde kannte, wurde in diesen Stunden zur Sünde gemacht, das heißt so behandelt, als wäre Er der Inbegriff der Sünde (2. Kor 5,21).
Das Gesetz vom Sinai verheißt demjenigen, der es hält, Leben – natürliches Leben auf der Erde: „Tu dies, und du wirst leben“ (Lk 10,28; Gal 3,12). Allerdings war und ist kein Mensch dazu in der Lage. Darum steht jeder Mensch unter dem Fluch des Gesetzes (Gal 3,10). Aber es gab einen Menschen, der das ganze Gesetz gehalten hat. Und das war der Herr Jesus. Er kam, um das Gesetz zu erfüllen (Mt 5,17). Er war der Einzige, der das Gesetz gehalten hat (und auch völlig sündlos war) und darum überhaupt nicht hätte sterben müssen. Doch gerade Er starb am Kreuz von Golgatha: Er hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem Er ein Fluch für uns geworden ist (Gal 3,13).
Der Herr Jesus hatte auf dieser Erde nicht, wo Er sein Haupt hinlegen konnte (Mt 8,20). Er hatte (soweit wir wissen) kein Haus, das Er hätte sein Eigen nennen können. Von Anfang an war Er der Verworfene. Bereits anlässlich seiner Geburt lesen wir, dass in der Herberge kein Raum für Ihn war (Lk 2,7). Bei einer späteren Gelegenheit lesen wir, dass jeder in sein Haus ging, Jesus aber ging an den Ölberg (Joh 7,53; 8,1). In seinem Leben fand Er nirgendwo einen Ruheort für sein Haupt. Aber als Er von der Erde auf das Kreuz erhöht und gestorben war, lesen wir, dass Er das Haupt neigte (im Griechischen das gleiche Wort wie in Mt 8,20) und den Geist übergab (Joh 19,30). Im Tod fand Er schließlich einen Ruheort für sein Haupt.