„Und ihr seid unsere Nachahmer geworden und die des Herrn, indem ihr das Wort aufgenommen habt in vieler Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes, so dass ihr allen Gläubigen in Mazedonien und in Achaja zu Vorbildern geworden seid“ (1. Thes 1,6.7)
Die Thessalonicher hatten eine sehr gute geistliche Entwicklung an den Tag gelegt. Nachdem sie sich von den Götzenbildern zu Gott bekehrt hatten, war ihr Leben durch Dienst und Erwartung gekennzeichnet: Sie dienten dem lebendigen und wahren Gott und erwarteten zugleich seinen Sohn aus den Himmeln (1. Thes 1,9.10). Wie sieht es damit bei uns aus? Ist dein und mein Leben auch durch Dienst und Erwartung geprägt?
Aber nicht nur das. Im Leben dieser Neubekehrten zeigten sich auch die drei großen christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung. Der Glaube brachte Werke hervor, die Liebe äußerte sich in Bemühungen, und die Hoffnung spiegelte sich in Ausharren wider (1. Thes 1,3). Durch ihre Bekehrung und ihr entschiedenes und hingebungsvolles Leben als Christen wurden die Thessalonicher allen Gläubigen in Mazedonien und Achaja zu Vorbildern.
Was ist eigentlich ein Vorbild? Ein Vorbild ist eine Person oder Sache, die als (mustergültiges) Beispiel dient. Im eigentlichen Sinn ist es ein Bild, das wir vor Augen haben und das uns als Vorlage dient. In dieser Hinsicht sind wir alle „Vorbilder“, denn wir alle leben vor den Augen (und Ohren) unserer Mitmenschen. So sind wir zu jeder Zeit und in allem, was wir tun und lassen, „Vorbilder“ für andere. Die Frage ist also nicht, ob wir Vorbilder sind. Das sind wir auf jeden Fall. Die Frage ist, ob wir gute oder schlechte Vorbilder sind.
Paulus und Timotheus dienten den Philippern als (positives) Vorbild (Phil 3,17). Timotheus wurde aufgefordert, „ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit zu sein“ (1. Tim 4,12). Titus sollte „ein Vorbild guter Werke“ sein (Tit 2,7). Und die Ältesten, an die Petrus schreibt, sollten „Vorbilder der Herde“ sein (1. Pet 5,3). Und wir? Sind auch wir nachahmenswerte Vorbilder?