„Stark ist meines Jesu Hand“ ist der Titel eines bekannten Liedes. Obwohl es schon 1825 entstanden ist, hat sich an der Aktualität dieser Aussage nichts geändert. Heute möchten wir uns einige Bibelstellen anschauen, die von den Händen des Herrn sprechen.
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Eine helfende Hand
Mt 14,30.31: „Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“
Der Herr hätte sicherlich viel früher eingreifen können, beispielsweise durch die Verhinderung des Sturmes. Er hielt es für richtig, Petrus diese Glaubenserfahrung des Auf-dem-Wasser-Laufens und des Untergehens machen zu lassen. Selbstverständlich blieb der Herr nicht dabei stehen – Er rettet seinen Jünger in der letzten Sekunde. Dabei denken wir an Hebräer 4,16, wo wir lesen, dass wir „Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe“. Rechtzeitig, das definiert der Herr. Es ist schön, zu sehen, dass seine Hand niemals zu spät kommt, um aus uns in unserer Not beizustehen. -
Eine mitfühlende Hand
Lk 7,13.14: „Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu und rührte die Bahre an; die Träger aber blieben stehen.“
Der Herr Jesus hat eine ganz wichtige Eigenschaft, die nötig ist, um wirklich effektiv zu trösten: Mitleid und Anteilnahme. Das wird daran deutlich, dass Er seine Hand auf die Bahre mit dem toten Jungen legt. Er taucht sozusagen ein in die Situation des Elends und identifiziert sich mit dem Schmerz der Witwe. Hast du auch eine „Bahre“, auf der deine Not liegt? Der Herr legt seine Hand darauf und nimmt Anteil. -
Eine berührende Hand
Mk 1,41: „Und innerlich bewegt streckte er seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will; werde gereinigt!“
Das, was der Herr Jesus hier tut, hatte vor Ihm noch niemand gewagt! Nur Lebensmüde würden einen Aussätzigen berühren, zu ansteckend war die Krankheit. Diesen Menschen ging man lieber aus dem Weg. Doch der Herr hat ein besonderes Herz für Ausgestoßene, Ungeliebte, Randfiguren, untere soziale Schichten (Beispiele wären die verachtete Samariterin aus Joh 4 oder Zachhäus aus Lk 19). So berührt Er auch diesen kranken Mann. Wir können zweierlei lernen: Der Herr kümmert sich auch um uns, wenn wir am Rand stehen; und auch wir dürfen es mit anderen Ausgestoßenen tun. -
Eine waschende Hand
Joh 13,3.5: „Jesus, wissend, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben hatte … Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.“
Obwohl das gesamte Universum in der Hand des Herrn ist und Er alles trägt, ist Er sich nicht „zu schade“, mit diesen Händen die verdreckten und verschwitzten Füße seiner Jünger zu waschen. Was für eine Erniedrigung, was für ein Dienst der Liebe. Der Herr Jesus nutzt diese Situation, um ihnen den Dienst der Fußwaschung zu erklären, bei dem man sich durchaus mit dem „Dreck“ der Mitgeschwister befassen muss. Der Herr hat es uns vorgelebt. Und: Er geht auch uns nach, wenn unsere Füße „schmutzig“ geworden sind. -
Durchbohrte Hände
Joh 20,20: „Er zeigte ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.“
Wenn wir Zweifel an der Liebe des Herrn zu uns haben, müssen wir nur nach Golgatha schauen. Dort hängt Er, während schwere Nägel sein Körpergewicht tragen. Natürlich wurden wir nicht durch diese Wundmale erlöst, und doch beweisen sie eindrücklich, welchen Wert wir in den Augen des Herrn haben. Wie könnte es da anders sein, als dass man sich freut wie die Jünger? -
Segnende Hände
Lk 24,50.51: „Er führte sie aber hinaus bis nach Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, dass er von ihnen schied und hinaufgetragen wurde in den Himmel.“
Das letzte Bild, das die Jünger von ihrem Meister hatten, war das der gehobenen Hände. Anders als bei Mose, dessen Arme aufgrund von Müdigkeit schnell wieder sanken, sind die Hände des Herrn bis zum jetzigen Augenblick erhoben – um uns zu segnen. Wie wunderbar: Der Herr Jesus ist auch jetzt für uns tätig! Diese erhobenen Hände sollten wir niemals vergessen.
Nachdem das Volk Israel durch den Jordan gezogen war, sollte es ein Denkmal errichten (Jos 4,21–24). Warum? Nun, anhand dieses Denkmals sollten „alle Völker der Erde die Hand des HERRN erkennen, dass sie stark ist“ (Jos 4,24). Auch wir dürfen sozusagen ein Denkmal in unseren Herzen aufrichten: als eine dauerhafte Erinnerung an die mächtigen Hände des Herrn Jesus in unserem Leben.