„Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin“ (Joh 17,16).

Wir alle sind Menschen von Natur, die wir in diese Welt hinein geboren sind, die wir zur Welt gehört haben, bis wir zum Glauben an den Herrn Jesus kamen, und bis wir durch den Glauben an ihn und sein Sühnungsblut von Golgatha Vergebung unserer Sünden empfingen, bis wir durch den Glauben an ihn ewiges Leben empfingen durch die neue Geburt. Wir alle kommen doch aus der Welt, sind aus der Welt herausgerettet durch sein Werk von Golgatha und durch den Glauben an Ihn. Wie kommt es, dass Er sagt: „Sie sind nicht von der Welt“?

Nun, was wir hier haben, zeigt uns, wie völlig neu diese neue Schöpfung ist, diese geistliche neue Schöpfung, zu der alle wahren Gläubigen geworden sind, wie es in 2. Korinther 5 heißt: „Wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“. Da ist keine Verbesserung des Menschen aufgrund von frommen Bemühungen, nein, da ist eine neue Schöpfung. Da ist auch kein Umgestalten des Alten zu einer besseren, brauchbareren Form, da ist eine neue Schöpfung. Und diese neue Schöpfung, die ist so gänzlich neu, dass keine Erinnerung, kein Rückbezug zu der Welt, aus der wir doch nun alle genommen sind, vorhanden ist. So sieht es Gott!

Hier haben wir nicht einen Bezug auf unsere Treue, auf die Art und Weise, wie wir das in unserem praktischen Leben verwirklichen, hier redet Gott, der Sohn, mit Gott, dem Vater, über die Dinge, wie sie wirklich sind, und das liegt über dem Ausmaß unserer praktischen Verwirklichung. Das ist wunderbar, wenn wir einmal von uns selbst ganz absehen dürfen. Wir wissen wohl, dass in unserem Leben nicht alles so gesehen wird, wie es wirklich ist, aber das ändert nichts daran, dass es wirklich so ist – nicht so, wie wir es darstellen, sondern so, wie es Gott geschaffen hat, so wie Er es sieht.

 „Sie sind nicht von der Welt“, d.h. sie haben zu der Welt keinerlei Beziehung mehr, und zwar genauso wie Er keinerlei Beziehung mehr hat und nie gehabt hat zur Welt. Wenn wir etwas davon wissen wollen, können wir in Johannes 1,10 lesen, wie wenig der Herr Jesus, der Sohn Gottes, der Schöpfer aller Dinge, von der Welt war. „Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht“. Sie wurde durch Ihn, Er ist der Schöpfer, durch den alle Dinge ins Dasein gerufen sind, aber diese Schöpfung, die sein Werk war, die kannte Ihn nicht, als Er in diese Welt, in diese Schöpfung kam.

Kann man mehr sagen darüber, was es heißt: „Wie ich nicht von der Welt bin“? Es ist nicht nur so, dass Er kein Geschöpf war, dass Er nicht aus dieser Schöpfung genommen ist – nein, Er war der Schöpfer –, aber das ist nicht alles, sondern die Welt war Ihm auch moralisch so unendlich fern, dass sie ihren eigenen Schöpfer nicht kannte. Und genauso, „wie ich nicht von der Welt bin“, sagt Er hier, „sind sie“, die Seinigen, die Ihm angehören, die sein Eigentum sind, die das gleiche Leben, das ewige Leben aus Gott haben durch den Glauben an Ihn, „nicht von der Welt“.