Gott beschriftet den Grabstein von König David mit folgender Aussage: „David, als er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, entschlief“ (Apg 13,36). Das war die Bilanz seines Lebens: dem Willen Gottes gedient.

Es beeindruckt sehr, was unter dem Strich von Davids Leben in den Augen Gottes übrig bleibt. Trotz alles Versagens (man denke an Bathseba, Uria, Adonija, die Volkszählung) blieb doch bestehen, was der Herr über ihn sagte: „David, ein Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird“ (Apg 13,22). Auch deshalb taucht David in der Ruhmeshalle der Glaubenshelden auf (Heb 11,32). Ein Hinweis auf Davids Gehorsam dem Willen Gottes gegenüber finden wir auch bei Josia, unter dem eine gewaltige Erweckung geschehen konnte; sein Leben wird so zusammengefasst: „Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN; und er wandelte auf den Wegen seines Vaters David und wich weder zur Rechten noch zur Linken ab“ (2. Chr 34,2).

Wir sehen an diesen Bibelversen deutlich, worauf es Gott ankommt in unserem Leben: dass wir seinen Willen tun. Wenn Er Bilanz zieht, möchte Er (trotz allen Versagens, von dem wir uns nicht freisprechen können und wollen) sehen, dass sein Wille für uns der Maßstab ist. In einer Welt, in der eigentlich jeder das tut, „was recht ist in seinen Augen“ (Ri 21,25), können wir gegen diesen Mainstream schwimmen und fragen, was Gott von uns möchte. Darin würden wir Paulus gleichen, dessen Triebfeder ab seiner Bekehrung bis zu seinem Tod die Frage war: „Was soll ich tun, Herr?“ (Apg 22,10).

Die Bedeutung, die Gott dem Gehorsam seinem Willen gegenüber beimisst, geht sogar so weit, dass er ein Beurteilungsmaßstab für unsere Liebe zu Ihm ist – so sagt der Herr Jesus: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt … Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten“ (Joh 14,21.23). Oder im Umkehrschluss: Wer meine Gebote nicht hält, liebt mich (offensichtlich) nicht! Das ist sehr, sehr ernst.

Hand aufs Herz: Wie wichtig ist es uns, den Willen Gottes zu tun? Wir spüren deutlich, dass unser „Ich“ in ständiger Opposition dazu lebt, selbst als Gläubige. Der Herr Jesus selbst hat uns vorgelebt, welche Priorität der Wille Gottes haben sollte – auch (oder gerade dann) in Situationen, wo es uns menschlich gesprochen schwerfällt: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“ (Lk 22,42).

Der Wille Gottes im NT

Folgende Punkte bezüglich des Willens Gottes sind wichtig:

a) Es liegt an uns, diesen Willen (ob es nun um seinen allgemeinen, moralischen Willen geht oder um seinen Willen für unser persönliches Leben) herauszufinden: „… dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“ (Röm 12,2).

Interessant ist an dieser Stelle, dass es bei vielen Themen des Lebens nicht nötig ist, nach seinem Willen zu fragen, da er schon offenbart ist. Nachfolgende Stellen des Neuen Testaments zeigen, dass Gottes Wille Folgendes beinhaltet:

  • Heiligkeit im praktischen Leben (1. Thes 4,3)
  • Dankbarkeit im Herzen (1. Thes 5,18)
  • Gutestun Ungläubigen gegenüber (1. Pet 2,15)

b) Trotz eigener Wünsche und Pläne sollte doch der Wille Gottes entscheiden: „… damit ich durch Gottes Willen mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke“ (Röm 15,32); „Wenn der Herr will und wir leben, so werden wir auch dieses oder jenes tun“ (Jak 5,15).

c) Das Erfüllen des Willens Gottes ist keine lästige Pflicht, kein widerwilliger Zwang, sondern eine Freude des Herzens: „… als Knechte Christi, indem ihr den Willen Gottes von Herzen tut“ (Eph 6,6).

d) Gott wünscht, dass das Befolgen seines Willens ein fester Bestandteil unseres Lebens als Christen ist: „… damit ihr vollkommen und völlig überzeugt in allem Willen Gottes steht“ (Kol 4,12).

e) Der Wille Gottes kann auch mal Leiden beinhalten (1. Pet 3,17; 4,19) – was „besser“ genannt wird.

f) Der Wille Gottes wird den Begierden der Menschen gegenübergestellt, was uns an den Konflikt zwischen Geist und Fleisch erinnert (Gal 5): „… um die im Fleisch noch übrige Zeit nicht mehr den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben“ (1. Pet 4,2).

g) Das Tun des Willens Gottes wird mit Ausharren in Verbindung gebracht (Heb 10,36). Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Von der Bekehrung bis zur Entrückung.

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David war davon gekennzeichnet, dass er den Willen Gottes tun wollte. Auch wenn er ihn nicht immer tat, tat er darüber Buße und kehrte wieder zum Herrn um. Dieser Weg ist auch für uns immer möglich: Es ist nie zu spät, den Wunsch zu bekommen, nach dem Willen Gottes zu leben. Nicht nur bei großen Entscheidungen, sondern 24/7 als Lebensprogramm. Ein solches Leben ehrt Gott.

Was würde Er auf deinen und meinen Grabstein schreiben können? Was ist unsere Triebfeder?

Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit“ (1. Joh 2,17). Was für ein Ansporn für uns!