„Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ (Ps 23,1).
„Es hat dir an nichts gefehlt“ (5. Mo 2,7).
„Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben“ (Phil 4,19).
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„Moment mal, David. Sprichst du nicht in demselben Psalm vom Tal des Todesschattens, von Üblem und von Feinden? Wie kannst du da sagen, dass dir nichts mangelt?“
„Moment mal, Mose, das Volk war doch oft hungrig und durstig; einmal war das Wasser bitter; Feinde lauerten. Wie kannst du da sagen, dass es an nichts gefehlt hat?“
„Moment mal Paulus, schreibst du diesen Vers nicht direkt aus dem Gefängnis und erwähnst deinen Mangel? Wie kannst du da sagen, dass Gott alles gibt?“
So könnte man diese drei Männer Gottes fragen. Voller Vertrauen schrieben sie, dass Gott immer und überall für alles gesorgt hatte. Doch entspricht das der Realität?
Möglicherweise ertappen wir uns manchmal bei zweifelnden Gedanken. Warum erhört Gott meine Gebete nicht? Warum bekomme ich nur Absagen bei Bewerbungen? Warum fehlt mir dies und das? Warum hat mein Bruder mehr als ich?
Der Schlüssel wird in der Formulierung liegen, die Paulus verwendet. Er sagt nicht: „Mein Gott wird euch alles geben“, oder: „Mein Gott wird euch alle eure Wünsche geben“, sondern: „Mein Gott wird euch alles Nötige geben.“
Gott weiß am besten, was wir wirklich nötig haben. Auch wenn ein größeres Haus, ein neueres Auto, eine bessere Gesundheit, ein häufigerer Urlaub uns hilfreich erscheinen mögen, mag es doch den einen Grund dafür geben, warum der Herr manches zurückhält: Es ist nicht nötig für uns! Gott sieht das große Bild!
Ein einfaches Beispiel: Wenn mein kleiner Sohn mit der Bitte um 100 Bonbons zu mir käme und ich sie erfüllte, wäre ich ein schlechter Vater. Doch wenn ich ihm ein Bonbon und anschließend einen gesunden Apfel gebe, wäre ich fürsorglich. Mein Sohn weiß möglicherweise nicht, was nötig ist und was nur ein Wunsch ist, ganz im Gegensatz zu mir.
Das ist der Grund, warum unser himmlischer Vater uns alles gibt, was nötig ist, und uns das nicht gibt, was nicht nötig ist. Bedenken wir, dass wir täglich in Gottes Schule sind – Er möchte, dass wir Erfahrungen mit Ihm machen. Die drei Verse oben von David, Mose und Paulus zeigen, dass Er mit ihnen zu seinem Ziel kam. Sie ruhten in dem Vertrauen: Gott sorgt immer perfekt für mich; Er weiß, was nötig ist.