Zittere nicht, weil der Dorn im Fleisch so geheimnisvoll ist, denn auch die Gnade ist geheimnisvoll, und so wird Geheimnis mit Geheimnis beantwortet. In diesem Augenblick und in allen Augenblicken, die sich zwischen jetzt und der Herrlichkeit ereignen werden, wird die Gnade Gottes für dich ausreichen!

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Der berühmte Quentin Matsys musste eines Morgens eine Brunnenabdeckung aus Eisen anfertigen. Er war ein Meister in der Kunst, das Metall zu bearbeiten, und konnte es formen, als wäre es Wachs. Seine Kollegen waren eifersüchtig und nahmen ihm die Werkzeuge weg, und doch schuf er mit seinem Hammer ein unvergleichliches Kunstwerk! So vollbringt der Herr mit Werkzeugen, die kaum geeignet sind, sondern ihn eher behindern, größere Werke der Gnade zu seiner eigenen Herrlichkeit und Ehre. Er nimmt uns arme Nichtsnutze, die schwach sind wie Wasser, und gebraucht uns, um seine Pläne zu verwirklichen. Das ist seine Allmacht, die sich herrlich zeigt!

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Christus fragte den Petrus, der auf dem See eingesunken war: „Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ Wenn Angst sich in unser Herz eingeschlichen hat, ist es gut, wenn wir nach dem Grund des Zweifelns fragen (wir haben ja auch Grund für unseren Glauben und glauben nicht einfach ins Blaue hinein). Dann werden wir nämlich sehen, dass es keinen Grund für diesen Zweifel gibt. Bei Petrus war es vielleicht so, dass er anfing, darüber nachzudenken, wer er denn sei, der übers Wasser zu gehen vermag. Aber dann kam womöglich eine große Welle und es wurde zu einer Frage der Welle und ihm. Und dann wurde er mutlos und fing an zu sinken. Es gibt aber keinen Grund zu zweifeln, denn der Herr ist da und er ist stärker als jede Welle. Mit ihm kann man einen Ozean überqueren, ohne ihn geht man in einem Bach unter.