Impulse für unser Gebetsleben
„Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort“ (Mk 1,35).
Am Tag zuvor war es spät geworden. Bis in den späten Abend hinein war der Heiland damit beschäftigt gewesen, Krankheiten zu heilen und Dämonen auszutreiben, denn „die ganze Stadt war an der Tür versammelt“ und alle Leidenden und Besessenen wurden zu Ihm gebracht (Mk 1,32–35). „Am nächsten Tag dann aber erst einmal ausschlafen …“, so oder so ähnlich hätten wir vielleicht gedacht – aber weit gefehlt: Frühmorgens ging es sofort weiter. Aber nicht zuerst mit Arbeit, sondern mit Gebet.
Frühmorgens
„Und frühmorgens, als es noch dunkel war“ – Das zeigt den Stellenwert, den das Gebet im Leben des Herrn Jesus hatte. Das Gebet war Ihm so wichtig, dass Er dafür frühmorgens aufstand. Noch bevor die Sonne aufging, ließ sich der vollkommene Diener das Ohr öffnen, um sich von seinem Gott und Vater belehren zu lassen (Jes 50,4).
Ist uns das Gebet auch so wichtig, dass wir bereit sind, dafür etwas früher aufzustehen und den Tag mit Gebet zu beginnen – bevor uns die Beschäftigungen, Sorgen und Probleme des Alltags einholen?
Er stand auf
Der Herr stand auf. Der Herr betete nicht im Liegen, sondern stand auf. Aufstehen – wie schwer fällt uns das oft, aber damit fängt es an. Aufstehen – das erfordert (geistliche) Energie und Entschiedenheit. Im Bett, womöglich im Halbschlaf zu beten, funktioniert nicht. Wir müssen schon aufstehen, um bewusst beten zu können.
Stehst du morgens auf, um beten zu können, oder verschläfst du regelmäßig die Zeit, die für das Gebet nötig ist?
Er ging hinaus
Nachdem der Herr aufgestanden war, ging Er hinaus. Er trennte sich von allem Störenden, um in Ruhe beten zu können. Dazu entfernte Er sich bewusst von seinen Jüngern und von anderen Mitmenschen. Auch wir müssen manchmal „hinausgehen“ und einen anderen Ort oder einen anderen Raum aufsuchen, um ungestört beten zu können.
Wie sieht es damit bei dir und mir aus? Trennen wir uns von allem Störenden, um in Ruhe beten zu können?
Er ging hin an einen öden Ort
Der Herr suchte einen öden Ort auf, um zu beten. Ein öder Ort ist ein menschenleerer, verlassener und uninteressanter Ort, wo wir durch nichts und niemand abgelenkt werden – auch nicht durch unser Smartphone. Solche Orte brauchen wir, um uns im Gebet konzentrieren zu können.
Wo sind unsere „öden“ Orte, an die wir uns regelmäßig zurückziehen, um ungestört mit Gott zu reden? Haben wir überhaupt solche „öden“ Orte?
Er betete dort
Mit dem Gebet drücken wir unsere Abhängigkeit von Gott aus. Wenn schon der vollkommene Mensch täglich betete und dadurch seine Abhängigkeit von Gott ausdrückte, wie viel mehr haben wir es dann nötig? Für unser (geistliches) Leben als Christen ist tägliches Gebet, ja, eine regelrechte Gebetshaltung unerlässlich. Nicht umsonst wird das Gebet mit dem Atmen der Seele verglichen.
Fragen wir uns: Sind wir Männer und Frauen des Gebets? Wie sehen unsere Gebete aus? Beten wir konzentriert und fokussiert?
(Aus der Monatszeitschrift Folge mir nach)
