Wir lesen in Epheser 3,18: „... damit ihr völlig zu erfassen vermögt mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei.“ Hier nennt der Apostel vier Perspektiven.

Die erste Perspektive ist die Breite. Der Ratschluss Gottes umfasst die größtmögliche Breite, nämlich Israel und die Nationen, die im Alten Testament völlig getrennt voneinander waren und jetzt auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus miteinander verbunden sind. In Kapitel 2 ab Vers 14 spricht er davon, wenn er schreibt „denn er ist unser Friede – das ist Christus –, der aus beiden (den Juden und den Nationen) eins gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung“ und dann am Ende von Vers 15, „damit er die zwei Frieden stiftend in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe.“ Das ist die Breite. Sie umfasst Menschen aus allen Völkern, keiner ist ausgeschlossen.

Dann die Länge. Im Alten Testament war das Volk Israel das erwählte Volk Gottes. Es war in der Zeit erwählt und hat eine irdische Bestimmung für die Zeit des 1000-jährigen Friedensreiches Christi. Die Gläubigen der Gnadenzeit individuell und die Versammlung Gottes kollektiv hingegen ist, hatte einen Platz im Herzen Gottes vor der Zeit und hat eine ewige Bestimmung. In Kapitel 1,4 spricht er von uns als Gläubigen, „wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig sein vor ihm in Liebe“ und in Kapitel 3,11 spricht er in Bezug auf die Versammlung von „dem ewigen Vorsatz, den er gefasst hat in Christus Jesus, unserem Herrn.“ Die Spannweite ist also eine ewige – vor Grundlegung der Welt – und sie geht bis in alle Ewigkeit.

Dann kommt die Höhe. Da dürfen wir auch daran denken, dass Christus als Mensch verherrlicht ist über alles. In Kapitel 1,20 heißt es „in der er gewirkt hat in dem Christus, indem er ihn aus den Toten auferweckte; und er setzte ihn zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern, über jedes Fürstentum und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen, und hat alles seinen Füßen unterworfen.“ Und wir als Gläubige dürfen mit ihm verbunden sein. In Kapitel 2,6 schreibt Paulus dann „Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus.“

Bei der Tiefe denken wir an die tiefe Erniedrigung Christi. In Kapitel 4,9 zum Beispiel heißt es „das aber, er ist hinaufgestiegen, was ist es anders, als dass er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde?“ Und in Kapitel 1,20 hatten wir schon gesehen, dass er ihn aus den Toten auferweckt hat. Christus ist also gestorben. Er ist in den Tod für uns gegangen. Und in Epheser 2,2 sehen wir, wo er uns hergeholt hat, dass wir nämlich Söhne des Ungehorsams waren, dass wir tot waren in unseren Vergehungen und Sünden, dass wir ohne Christus waren, ohne Hoffnung, ohne Gott in der Welt – also völlig ohne Perspektive.

Diesen umfassenden Ratschluss dürfen wir erkennen und die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus. Es ist eigentlich ein Widerspruch, etwas zu erkennen, was die Erkenntnis übersteigt. Aber wir dürfen ein tiefes Bewusstsein der Liebe des Herrn Jesus zu uns und der Liebe des Herrn Jesus zu Gott, dem Vater, haben. Wie reich sind wir als Gläubige gemacht in unserem Herrn!