Ihr Dienst an Apollos
In Ephesus treffen Aquila und Priszilla auf Apollos. Sie hören ihn in der Synagoge reden, und das veranlasst sie, ihn zu sich zu nehmen und ihm den Weg Gottes im privaten, häuslichen Bereich genauer auszulegen. Sie traten in Hingabe für den christlichen Weg ein. Dazu war und ist es notwendig, diesen Weg zu kennen. Bei den Predigten von Apollos vermissten sie offensichtlich etwas. Das, was er sagte, war richtig, aber er stellte nicht den vollen Umfang der offenbarten Wahrheit Gottes vor.
Er kannte nur die Taufe des Johannes. Das volle Evangelium beinhaltet den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus und die daraus hervorgehenden Segnungen. Sie hatten von Paulus gelernt und gaben nun das weiter, was sie in ihre Herzen aufgenommen hatten.
Sie dienten ihrem Mitbruder in Liebe. Apollos war ein beredter Mann und sie „nur Zeltmacher“, aber unter der Leitung des Geistes Gottes waren sie zu diesem Dienst befähigt. Sie erkannten die Aufrichtigkeit und die Inbrunst bei Apollos und dienten ihm im Verborgenen.
Bei der Unterweisung von Apollos hat Priszilla ganz sicher die von Gott gegebenen Grenzen für eine Frau beachtet (s. 1. Tim 2,12). Auch für eine gläubige Frau ist es wichtig, die christliche Lehre zu kennen. Ist es nicht eine schöne Aufgabe gläubiger Frauen, insbesondere Kinder und jüngere Frauen (s. Tit 2,4) anzuleiten und ihre persönlichen Glaubensüberzeugungen weiterzugeben? Gerade die Belehrung in den Häusern hat einen hohen Stellenwert (s. Apg 20,20), sei es gegenüber Kindern, Gästen oder zum Beispiel Jungbekehrten, die wir als Ehepaar oder Familie in unsere Häuser aufnehmen.
Das segensreiche Ergebnis dieses Dienstes bei Apollos wird uns in Apostelgeschichte 18,28 mitgeteilt: „Denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.“ So hatte Paulus ihn verkündigt (s. Apg 9,22). Von ihm hatten es Aquila und Priszilla gelernt und sie durften dann Apollos darin unterweisen.
Ihr Dienst für die Versammlung
Aquila und Priszilla hatten auch für die Versammlung ein offenes Haus. Sowohl in Rom als auch in Ephesus wird uns von der Versammlung in ihrem Haus berichtet. Als Zeltmacher hatten sie wahrscheinlich eine Werkstatt und vielleicht haben sie diese regelmäßig für die Zusammenkünfte als Versammlung vorbereitet und zur Verfügung gestellt. Auch diesen schlichten Dienst haben sie in Treue und in Hingabe getan. Wir wollen lernen, auch die vielfältigen praktischen Aufgaben, die im Volk Gottes mit Hingabe getan werden, mehr wertzuschätzen.
Wenn Paulus die Grüße von Aquila und Priszilla an die Versammlung in Korinth weitergibt (s. 1. Kor 16,19), dann zeigt sich, dass sie weiter die Geschwister auf dem Herzen trugen, mit denen sie eine Zeit zusammengekommen waren. Zu dieser Zeit waren sie in Ephesus, aber sie fühlten sich immer noch mit ihren Geschwistern in Korinth aufs herzlichste verbunden.
So darf dieses gottesfürchtige Ehepaar in seinem stillen und hingebungsvollen Dienst für uns ein Vorbild und ein Ansporn sein, unserem Herrn persönlich, aber auch besonders gemeinsam als Ehepaar oder als Familie in Treue zu dienen.
(Aus der Zeitschrift Bleibt in mir)
Aquila und Prizilla - ein Beispiel für ein Leben in Hingabe an den Herrn (3)