„Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das von Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volk“ (Lk 24,19).

Als die zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus von dem Herrn Jesus sprachen, legten sie ein schönes Zeugnis von Ihm ab. Sie beschrieben Ihn als einen Propheten, der mächtig war in Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. In dieser knappen Beschreibung seines Dienstes fallen zwei Punkte auf, die ich gerne hervorheben möchte.

Werk und Wort

Stephanus beschrieb Mose in seiner Rede vor dem Synedrium als einen Mann, der mächtig war in seinen Worten und Werken (Apg 7,22). Vom Herrn Jesus allerdings wird hier gesagt, dass Er mächtig war in Werk und Wort. Während bei uns das Wort meist vor dem Werk kommt und unsere Werke oft unseren Worten hinterherhinken, stand bei Ihm das Werk vor dem Wort. Niemals predigte Er etwas, was Er selbst nicht tat. Und niemals blieb Er mit seinen Werken hinter seinen Worten zurück. Werk und Wort waren beim Ihm stets im Gleichklang. Seine Werke bestätigten seine Worte und seine Worte schlugen sich in seinen Werken nieder. Er war durchaus das, was Er auch redete, und Er redete durchaus das, was Er auch war (Joh 8,25).

In 2. Thessalonicher 2,16.17 betet der Apostel Paulus für die Thessalonicher, dass der Herr Jesus Christus und Gott, der Vater, ihre Herzen trösten und sie in jedem guten Werk und Wort befestigen möge. Auch hier wird zuerst das Werk und dann das Wort genannt. Es geht nicht zuerst darum, was wir reden, sondern darum, was wir tun. Damit unsere Worte glaubwürdig sind, müssen unsere Werke, ja unser ganzes Verhalten, vorbildlich sein.

Vor Gott und dem ganzen Volk

Die zwei Emmausjünger sprachen nicht nur davon, dass der Herr mächtig war in Werk und Wort, sondern fügten noch hinzu, dass Er dies vor Gott und dem ganzen Volk war. Das ist eine wichtige Ergänzung, die uns viel zu sagen hat: Der Herr Jesus war sich in dem, was Er tat und sagte, stets seiner Verantwortung vor Gott und dem ganzen Volk bewusst. Oder anders ausgedrückt, sein ganzes Leben, bestehend aus Werken und Worten, war transparent vor den Augen Gottes und den Augen der Menschen. Immer lebte Er im Bewusstsein der Gegenwart Gottes und der Ihn umgebenden Menschen. Ähnliches finden wir bei den Thessalonichern: Alles, was der Apostel lobend von ihnen erwähnen konnte, taten sie vor ihrem Gott und Vater (1. Thes 1,3).

Aber auch die Reihenfolge in dieser Aussage ist nicht unerheblich: „Vor Gott“ wird zuerst genannt, dann erst „vor dem ganzen Volk“. Alles, was der Herr Jesus tat, tat Er in erster Linie vor und für Gott, indem Er allezeit das Ihm Wohlgefällige tat (Joh 8,29). Es war seine Speise, den Willen dessen zu tun, der Ihn gesandt hatte, und sein Werk zu vollbringen (Joh 4,34). Der Wille Gottes hatte immer die höchste Priorität in seinem Leben.