Die beiden Gebete im Epheserbrief (Eph 1,16–23; 3,14–21) sind schon oft verglichen worden. Es fällt sofort auf, dass sich das erste an den Gott unseres Herrn Jesus Christus und das zweite an den Vater unseres Herrn Jesus Christus richtet. Diese beiden Beziehungen, in denen der Herr Jesus zu Gott steht, zeigen das Wunder seiner unergründlichen Person: wahrer Mensch, der als Mensch eine Beziehung zu Gott hat, und wahrer Gott, der als Sohn eine Beziehung zum Vater hat.

Im ersten Gebet steht die Herrlichkeit und Kraft Gottes im Vordergrund, die den Herrn Jesus an den höchsten Platz im Universum bringt: „Haupt über alles“. Im zweiten Gebet steht die Liebe des Vaters im Vordergrund, die den Herrn Jesus an den ersten Platz in unseren Herzen bringt: „dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne“.

Die Herrlichkeit Gottes bringt uns mit Christus an den Platz der Herrlichkeit: „dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe“ (Eph 1,4). Sie wirkt an uns mit derselben Kraft, die Christus, der für uns im Tod war, an den höchsten Platz gebracht hat, um uns, die wir geistlich tot waren, in Christus in eine herrliche Stellung zu bringen: lebendig gemacht, mitauferweckt und in Christus mitsitzend in den himmlischen Örtern (Eph 1,19–2,6).

Die Liebe des Vaters bringt uns in die Beziehung von Söhnen, dem Bild seines Sohnes gleichförmig (Eph 1,5; Römer 8,29). Sie wirkt in uns mit der Kraft des Heiligen Geistes, um uns zu befähigen, seinen ganzen Ratschluss und seine Gedanken der Liebe über seinen Sohn zu erfassen.

Durch das vollkommene Werk des Herrn Jesus am Kreuz hat Er uns in die Beziehungen eingeführt, die Er selbst hat. Sein Gott ist jetzt auch unser Gott und sein Vater ist unser Vater (Joh 20,17). Wir haben Zugang zu dem Vater und sind Hausgenossen Gottes (Eph 2,18.19).

Daher richtet sich unsere Anbetung an Gott (Joh 4,24), dessen Herrlichkeit wir in dem vollkommenen Werk des Herrn Jesus und den daraus folgenden herrlichen Ergebnissen bewundern. Und sie richtet sich an den Vater (Joh 4,23), indem wir mit erfüllten Herzen die vollkommene Person des Sohnes seiner Liebe vor Ihn bringen.

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“ (Eph 1,3).