Johannes schreibt sein Evangelium, damit wir glauben, „dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes“ (Joh 20,31). Deshalb steht in diesem Evangelium der Herr Jesus nicht nur in seiner Herrlichkeit als Sohn Gottes vor uns, sondern auch als der Christus, in dem sich alle Vorhersagen des Alten Testaments erfüllen. Das Besondere bei Johannes ist, dass er Ihn nicht nur als den Christus für sein Volk vorstellt, sondern auch für solche, die keine Verheißungen hatten.

Schon im ersten Kapitel wird gezeigt, dass Er nicht nur in das Seine kam, sondern in die Welt. Und sein Kommen in die Welt hatte einen Effekt auf alle Menschen, nicht nur auf ein Volk. Das Licht erleuchtete, in die Welt kommend, jeden Menschen (Joh 1,9.10). Und so bekamen nicht nur solche das Recht, durch Glauben an seinen Namen Kinder Gottes zu werden, die zum Volk Israel, zu den Seinen, gehörten, sondern „so viele ihn aber aufnahmen“ (Joh 1,12). Aus Gott geboren zu sein, ist nicht eine Sache des „Geblüts“, das heißt der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk.

Im Johannesevangelium finden wir keine großen Reden des Herrn Jesus. Die Belehrungen des Herrn erfolgen in diesem Evangelium überwiegend in Gesprächen mit einzelnen Personen. Bezeichnenderweise findet das zweite längere Gespräch in Johannes 4 mit einer Nichtjüdin statt. Sie hatte zwar eine Erwartung in Bezug auf den Christus, aber eigentlich keinen Anspruch auf Ihn. Trotzdem offenbart sich der Herr ihr als der Christus: „Ich bin es, der mit dir redet“ (Joh 4,25.26). Aber am Ende erkennen die Samariter ihn als den „Heiland der Welt“ an (Joh 4,42). Allerdings zeigt auch schon das erste längere Gespräch mit Nikodemus in Johannes 3, dass Nikodemus nicht als „Lehrer Israels“ Anspruch auf den Eingang in das Reich Gottes hatte. Selbst der Höchstgestellte in Israel kann das Reich Gottes nicht sehen, wenn er nicht von neuem geboren wird. Er muss denselben Weg beschreiten, der allen Menschen, Juden und Heiden, offensteht.

Die folgende Zusammenstellung von Versen aus dem Johannesevangelium zeigt diesen universalen Charakter des Kommens des Herrn Jesus und damit des Evangeliums, das bis heute, Gott sei dafür gepriesen, jedem Menschen gilt. Achte besonders auf Worte wie „jeder“, „alle“, „wenn jemand“, „wer irgend“, „niemand“ usw. (siehe Hervorhebungen).

  • Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet (Joh 1,9).
  • So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden (Joh 1,13).
  • Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade (Joh 1,16).
  • Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! (Joh 1,29).
  • Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen (Joh 3,3).
  • Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen (Joh 3,5).
  • Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn errettet werde (Joh 3,14–17).
  • Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm (Joh 3,36).
  • Wer irgend aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit (Joh 4,14).
  • Wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist (Joh 4,42)
  • Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen (Joh 5,24).
  • Denn das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt (Joh 6,33).
  • Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten (Joh 6,35).
  • Das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe (Joh 6,40).
  • Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich gesandt hat, ihn nicht zieht (Joh 6,44).
  • Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben (Joh 6,47).
  • Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt (Joh 6,51).
  • Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, wenn es ihm nicht von dem Vater gegeben ist (Joh 6,65).
  • Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen (Joh 7,37.38).
  • Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben (Joh 8,12).
  • Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit (Joh 8,51).
  • Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt (Joh 9,5).
  • Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit (Joh 11,25.26).
  • Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe; und wenn jemand meine Worte hört und nicht bewahrt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu erretten (Joh 12,44–47).
  • Niemand kommt zum Vater als nur durch mich (Joh 14,6).
  • Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten (Joh 14,23).
  • So wie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe (Joh 17,2).
  • Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast (Joh 17,6).
  • Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme (Joh 18,37).