Wer der Herr Jesus ist, lernt man im Johannesevangelium nicht in großen Reden, sondern in seinen kostbaren Unterhaltungen mit einzelnen Personen. Zwei dieser Personen, die Samariterin und der Blindgeborene, fallen dabei besonders ins Gewicht. Beide hören dieselben Worte aus dem Mund des Heilands: „der mit dir redet“ (Joh 4,26; 9,37). Das ist das Unfassbare: Der ewige Sohn Gottes wurde so wirklich Mensch und ging so in Niedrigkeit seinen Weg über die Erde, dass Er mit den Menschen redete (und sie mit Ihm).
Die Samariterin lernte Ihn im Laufe des Gesprächs als den allwissenden Sohn Gottes kennen, durch den die Wahrheit („Geh hin“) und die Gnade („Komm hierher“) geworden ist. Aber mit den Worten „der mit dir redet“ offenbart Er sich ihr als der Christus (Joh 4,16.25.26). Der Blindgeborene erkennt den unbekannten Mann als „von Gott“, das heißt als den von Gott gesandten Messias (Christus), weil Er Werke tat, die Ihn eindeutig als solchen auswiesen. Aber mit den Worten „der mit der redet“ offenbart sich der Herr Jesus Ihm als der Sohn Gottes (Joh 9,30–33.35–37).
So hat der Herr aus der Welt, die Ihn nicht kannte (die Samariterin), und von den Seinen, die Ihn nicht annahmen (der blinde Jude), doch Einzelne, die Ihn aufnahmen und denen Er das Recht gab, Kinder Gottes zu werden, weil sie an seinen Namen glaubten als den Christus, den Sohn Gottes (Joh 1,10–12). Und genau zu diesem Zweck hat Johannes sein Evangelium geschrieben (Joh 20,31).
Wer so glaubt, der bekommt „Leben in seinem Namen“. Dieses lebendige Wasser, ewiges Leben in der Kraft des Heiligen Geistes, quillt nach oben (in Form von Anbetung; Joh 4,14) und fließt nach außen (in Form von Segen durch Zeugnis vor der Welt; Joh 7,38). Das zeigt sich auch bei den beiden genannten Personen: Der Blindgeborene fällt huldigend vor dem Sohn Gottes nieder (Joh 9,38). Und die Samariterin lässt ihren Krug stehen und lädt die Leute ihrer Stadt ein, zu Christus zu kommen.