„Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit! – indem ihr erwartet und beschleunigt die Ankunft des Tages Gottes, dessentwegen die Himmel, in Feuer geraten, werden aufgelöst und die Elemente im Brand zerschmelzen werden. Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt” (2. Pet 3,12.13).

Es ist schon oft gefragt worden, wie wir die Ankunft des Tages Gottes beschleunigen können. Es gibt mehrere Erklärungsversuche:

  1. Wir sollen evangelisieren, dann bekehren sich die Menschen schneller, dann ist die Vollzahl der Nationen rascher erreicht und der Herr kommt schneller wieder. Damit bricht das tausendjährige Friedensreich früher an und damit letztlich auch der Tag Gottes, also der ewige Zustand. Obwohl diese Ansicht recht verbreitet ist, kann das unmöglich richtig sein. Erstens ist die Verkettung von Entrückung und ewiger Zustand sehr gekünstelt und zweitens können wir keine Zeitpunkte verändern, die der Vater in seine Gewalt genommen hat (Apg 1). Gott hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird (Apg 17).

  2. Andere möchten „beschleunigen“ mit „eifrig bemüht sein“ wiedergeben. Wir erwarten nicht nur diesen Tag, sondern richten unseren Weg auch entsprechend ein und leben im Licht dieses Tages. Das Problem dabei ist, dass „beschleunigen“ transitiv gebraucht wird, das heißt, das Wort bezieht sich auf das Objekt. Wir können dieses Wort nicht loslösen von der Ankunft des Tages Gottes. Insofern scheint diese Erklärung den Punkt nicht exakt zu treffen.

  3. Wir bringen das, was dieser Tag bringen wird, heute schon auf diese Erde. Darunter könnte man die Gerechtigkeit versehen, die den Tag Gottes kennzeichnen wird. Aber der Tag Gottes wird hier besonders mit dem Verbrennen aller Elemente in Verbindung gebracht. Das nehmen wir heute schon moralisch ins Leben hinein! Wir machen uns bewusst, dass alles, was wir sehen, für das Feuer bestimmt ist, und verbrennen vielleicht auch mal tatsächlich Bücher oder andere unnütze Dinge, wie es die Epheser taten. Wir erwarten nicht nur diesen Tag irgendwann in der Ferne und leben unser materialistisches und bequemes Leben einfacher weiter, sondern wir erkennen die Nichtigkeit aller irdischen Dinge. „Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit!“