Von dem Knecht in 1. Mose 24 heißt es, dass er „allerlei Güter seines Herrn bei sich hatte“. Wörtlich steht dort, dass er „alle Güter seines Herrn“ bei sich hatte. Man kann sich gut vorstellen, dass der Knecht nicht das gesamte Vermögen Abrahams durch die Wüste transportierte. Daher heißt die einzig sinnvolle Übersetzung: „allerlei Güter“. Aus diesem Reichtum Abrahams beschenkt er Rebekka mit einem goldenen Ring und zwei Armspangen. Als der Knecht im Haus Labans dann Raum bekommt und damit die Gelegenheit, „seine Worte“ zu reden, beginnt er sofort über den Sohn zu reden: Abraham hat einen Sohn, „und er hat ihm alles übergeben“. Es ist also die Herrlichkeit des Sohnes, von der der Knecht spricht. Und es ist der Reichtum Isaaks, von dem Rebekka empfangen hat.
Die neutestamentliche Erklärung finden wir in Johannes 16,14.15. Der Knecht ist ein Bild des Heiligen Geistes. Der Geist wird den Sohn verherrlichen und von dessen Reichtum („von dem Meinen“) nehmen und „uns verkündigen“. Und was ist das „Seine“, von dem uns durch den Geist verkündigt wird? Es ist „alles, was der Vater hat“ und was Er jetzt dem Sohn übergeben hat.
Wenn wir an den christlichen Segen denken, der uns geschenkt ist, dann kann man in der Tat sagen: Es sind nicht nur „allerlei Güter“ des Vaters, sondern „alle Güter“, denn wir sind gesegnet „mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern“ (Eph 1,3). Diesen Segen hat Gott, der Vater, gewissermaßen seinem Sohn, Jesus Christus, übergeben. Und da wir – wie Rebekka mit Isaak – mit Christus verbunden sind, gehört der ganze Segen des Vaters jetzt auch uns, aber nur „in Christus“. Unabhängig von Ihm besitzen wir nichts. Gerade weil der Vater Christus im Blick hatte, als Er uns segnete, konnte Er nichts zurückhalten. So groß ist sein Wohlgefallen an seinem Sohn und dessen vollkommenem Werk, dass Er sein ganzes Herz geöffnet hat.
Wir können diese geistlichen Segnungen, die man allesamt nicht sehen und anfassen kann, nur in der Kraft und durch das Wirken des Heiligen Geistes erfassen. Und solange wir noch auf der Erde sind, ist das Erkennen stückweise. Daher sind es doch nur „allerlei Güter“, an denen wir uns tatsächlich erfreuen und die wir täglich genießen.
Erst als Rebekka zu Isaak kam, erkannte sie, welchen Reichtum sie durch ihre Verbindung mit Isaak besaß. Und wir werden im Haus des Vaters das ganze Ausmaß unserer Segnungen erkennen und genießen, die uns in Christus geschenkt sind, dem der Vater alles übergeben hat.
