Wir werden den Herrn Jesus sehen, wie Er ist (1. Joh 3,2). Was das genau beinhaltet, können menschliche Worte wohl nur schwer beschreiben. Wir werden Ihn nicht sehen, wie Er war, das heißt als erniedrigten Menschen, so wie Er hier auf der Erde lebte. Die Zeit seiner Erniedrigung ist vorüber. Er trägt jetzt einen Leib der Herrlichkeit (Phil 3,21).
Wir werden Ihn auch nicht (nur) sehen, wie Er hier auf der Erde erscheinen wird, wie die Welt Ihn sehen wird. Wenn Er hier in Herrlichkeit erscheinen wird und alle Augen Ihn sehen werden, dann werden auch wir „mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit“ (Kol 3,4). Und wir werden unsere Freude daran haben, dass seine Herrlichkeit als Herr der Herren und König der Könige dann von allen gesehen wird. „Über ihn werden Könige ihren Mund verschließen“ (Jes 52,15).
Aber Ihn zu sehen, wie Er ist, bedeutet doch noch mehr. Da geht es nicht mehr nur um seine offiziellen Würden und Herrlichkeiten, die auch die Welt zu sehen bekommt, sondern um Herrlichkeiten, die nur solche sehen können, die zur Familie Gottes gehören und die dafür „Ihm gleich“, das heißt verherrlicht sein müssen (1. Joh 3,2). F.B. Hole gibt dazu folgende Erklärung: „Ich sah König Georg V. bei mehreren Gelegenheiten. Einmal sah ich ihn in der Uniform eines Feldmarschalls, ein anderes Mal in der Uniform eines Marineadmirals. Aber nie sah ich ihn ohne seine amtlichen Würden. Ich kannte ihn daher nicht, wie er wirklich war.“
Vielleicht gibt uns Johannes 17,24 eine Erklärung: „Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“ Der Herr Jesus will, dass solche, die der Vater Ihm als Geschenk gegeben hat, bei Ihm sind. Den Ort, wo sie mit Ihm sein sollen, beschreibt Er mit den Worten: „wo ich bin“. Das sind Worte, die uns an jeder Stelle, an der sie vorkommen, an die ewige Heimat des Vaters und des Sohnes, an das Haus des Vaters erinnern (vgl. Joh 7,34; 12,26; 14,3). Dort möchte Er uns seine Herrlichkeit zeigen, die Ihm vom Vater gegeben wurde. Es ist eine Herrlichkeit, die Er als ewiger Sohn immer besaß, die Er aber jetzt als Mensch bekommen hat, damit Er sie uns Menschen zeigen kann (Joh 17,5). Und worin diese Herrlichkeit besteht, kommt in dem Nachsatz zum Ausdruck: „Denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“ Es ist die Herrlichkeit des Sohnes der Liebe des Vaters, die wir in dem verherrlichten Menschen Jesus Christus sehen werden.
Wir werden Ihn an einem herrlichen Ort sehen, im Haus des Vaters, in einer herrlichen Atmosphäre der ewigen Liebe des Vaters; wir werden Ihn selbst in seiner Herrlichkeit als Eingeborenen vom Vater sehen und wir werden Ihn umgeben sehen von einer gewaltigen Menge Erlöster, die Ihm gleich sein werden. Dann werden wir völlig erkennen, was es bedeutet: Der Vater liebt den Sohn. Die Ewigkeit wird angefüllt sein mit Beweisen der Liebe des Vaters zum Sohn. Alles, was wir sehen werden, seine herrliche Ausstrahlung, die Herrlichkeit des Hauses des Vaters und die verherrlichten Gläubigen, die ein Geschenk des Vaters an den Sohn sind – das alles wird uns in Ewigkeit zeigen, wer Er wirklich ist: der Sohn der Liebe des Vaters, den der Vater vor Grundlegung der Welt geliebt hat und den Er liebt und immer lieben wird. Es ist die größte Herrlichkeit, die der Herr Jesus hat.
Jesus kommt! Ihm zu begegnen
und Ihn, wie Er ist, zu sehn,
wird auf ewig unsere Herzen
voll Anbetung zu Ihm ziehn.