Das Neue Testament zeigt an mehreren Stellen, dass der Gläubige der gegenwärtigen (christlichen) Zeit den Heiligen Geist besitzt. Er wohnt in uns (z.B. Röm 8,9.11; 1. Kor 6,19). Unser Herr hat selbst gesagt, dass der Heilige Geist dauerhaft in uns bleiben wird (Joh 14,17). Es ist eine der prägenden Segnungen der Gläubigen der Gnadenzeit, den Heiligen Geist zu besitzen.

Die Frage, die sich viele Christen stellen, lautet: Was muss man tun, um den Heiligen Geist zu bekommen? Einige denken, dass man für diese Gabe besonders intensiv beten muss. Andere meinen, dass man dafür gute Werke tun muss. Wieder andere verbinden die Gabe des Heiligen Geistes damit, dass einem von einer dritten Person die Hände aufgelegt werden müssen.

All diese Antworten führen in die Irre. Aber wie bekommt ein Mensch dann den Heiligen Geist?

Die Antwort auf diese wichtige Frage ist eigentlich einfach. Paulus gibt sie in Epheser 1,13. Dort lesen wir:

„… in dem (gemeint ist Christus) auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils – in dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung …“

Es gibt also zwei Bedingungen, um den Heiligen Geist zu bekommen:

  • Ein Mensch muss das Wort der Wahrheit, das Evangelium des Heils, gehört haben.
  • Ein Mensch muss dieser Botschaft geglaubt haben.

Das Evangelium ist die gute Botschaft Gottes an uns Menschen. Es ist zugleich das Wort der Wahrheit. Im Evangelium zeigt Gott uns zuerst, dass wir Menschen Sünder sind, die Gott verurteilen muss, weil sie nicht zu Ihm passen. Das ist eine unangenehme und aufrüttelnde Wahrheit. Im Evangelium zeigt Gott uns dann weiter, dass Er eine Lösung für das Problem hat. Er hat seinen Sohn gegeben, der für Sünder auf Golgatha gestorben ist. Diese Botschaft muss ein Mensch im Glauben annehmen. Dann ist er nicht nur gerettet, sondern bekommt zugleich den Heiligen Geist als Gottes Siegel dafür, dass er nun von Gott angenommen worden ist.

Dieses Evangelium als göttliche Wahrheit wird in der gegenwärtigen Zeit der Gnade verkündigt und angenommen. Es umfasst die drei großen Heilstatsachen, dass Christus gestorben ist, dass Er begraben und dann auferweckt wurde (1. Kor 15,3.4). Es gilt, diese Tatsache im Glauben zu erfassen.

Paulus spricht nicht davon, dass wir alles verstehen müssen, sondern dass wir im Glauben unsere Hand auf das legen, was Gott uns in seinem Evangelium sagt. Die Gabe des Heiligen Geistes ist nicht von unserem Verständnis oder geistlichen Wachstum abhängig, sondern allein davon, unser Vertrauen in das zu setzen, was Gott uns im Evangelium sagt. Jeder der jetzt in der Zeit der Gnade glaubt, bekommt nicht nur ewiges Leben (Joh 3,16), sondern zugleich auch den Heiligen Geist.

Mit dem Heiligen Geist setzt Gott sein Siegel auf uns und unsere Erlösung. Der Besitz des Heiligen Geistes ist der göttliche Beweis, dass wir von Gott angenommen worden sind. Wer diesen Geist einmal besitzt, kann Ihn nie wieder verlieren. Er bleibt in Ewigkeit bei uns. Deshalb kann jemand, der dem Evangelium geglaubt hat, auch nie wieder verloren gehen.