Jemand sagte einmal: Wenn ich eine Maus wäre und ein Vogel werden könnte, dann würde ich davon sofort Gebrauch machen. Wozu ängstlich in Erdlöchern herumkriechen, wenn man sich  zum Himmel emporheben könnte! Wenn die Maus zusätzlich die Möglichkeit hätte, zwischen einem Spatzen und einem Adler zu wählen, dann würde die Wahl leicht fallen: Der majestätische Adler ist eindeutig besser! Jeder Vogel ist sicher eine höhere „Kategorie“ als die Maus – und doch gibt es bei den Vögeln Unterschiede.

Was hat uns diese Allegorie zu sagen? Dieses: Die Maus ist das Bild eines ungläubigen Menschen, der nur auf das Irdische sinnen kann. Der Vogel ist das Bild eines Menschen, der von neuem geboren ist und sich nunmehr nach dem Himmlischen ausstreckt. Aber so wie Vogel nicht gleich Vogel ist, so ist auch ein Gläubiger nicht gleich ein Gläubiger. Man muss  die unterschiedlichen Heilszeitalter (Haushaltungen) beachten, die Gottes Wort uns zeigt.

Jeder Mensch, der mit Gott in Verbindung stehen will, muss neues, göttliches Leben haben (vgl. Joh 3,3.5.7). Die Gläubigen zur Zeit des Alten Testament hatten dieses neue Leben (auch wenn sie das nicht so formulieren konnten). Doch wir Christen haben das neue Leben in einer „höheren Form“. Wir haben das Leben des Auferstandenen Jesus Christus; wir haben das ewige Leben – das Leben dessen, der selbst das ewige Leben ist (Joh 20,22; 1. Joh 5,13.20). Ja, wir haben Leben in Überfluss (Joh 10,10). Wir sind gleichsam wie die Adler. Großartige Tatsache!

Dieses Themengebiet ist sicher komplex und schwierig. Aber vielleicht hilft uns dieses Bild doch, einerseits die Verbindungslinie zwischen den Gläubigen aller Heilszeitalter zu erkennen und uns andererseits auch den bestehenden Unterschied bewusst zu machen.