Der Herr Jesus als wahrer Mensch und abhängiger Knecht Gottes auf dieser Erde ist das große und vollkommene Vorbild für uns. Sein ganzes Leben war er in seinem Denken, Reden und Handeln stets in vollkommener Übereinstimmung mit seinem Gott und Vater. Wenn wir ihn darin betrachten, dann gibt uns das Anschauungsunterricht, um ihn nachzuahmen und in seinen Fußspuren zu wandeln.
Bereits das Alte Testament gibt uns dazu wertvolle Hinweise:

Jesaja 50,4.5a „Der Herr, HERR, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre wie solche, die belehrt werden. Der Herr, HERR, hat mir das Ohr geöffnet.“

Dieses prophetische Wort zeigt uns unseren Herrn Jesus als den wahren Knecht Gottes in seinem Leben auf dieser Erde. Er begann keinen Tag, ohne sich der Übereinstimmung mit seinem Gott und Vater bewusst zu sein. Er unterwarf sich als abhängiger Mensch seinem Gott und wartete in jedem einzelnen Dienst auf seine Weisung. Ist er darin nicht ein großes Vorbild für uns? Wenn er nachts oder frühmorgens, wenn es noch dunkel war, die Gemeinschaft mit seinem Vater suchte, empfing er von ihm Belehrung und Wegweisung für den Weg. Er ließ sich das geben, was er zu gegebener Zeit sagen sollte. Ein Beispiel finden wir in Markus 1,35 „und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort.“ So sehr war er der abhängige Mensch.

In Johannes 4,34 sagt er: „Es ist meine Speise, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“ Es war eine Lebensnotwendigkeit für ihn. Und wenn der Herr Jesus als abhängiger Mensch frühmorgens ins Gebet ging zu seinem Gott und Vater, wie viel mehr haben wir das dann nötig?

Aus dieser innigen und stetigen Gemeinschaft heraus hatte er eine Zunge der Belehrten, um die Müden aufzurichten. Von Gott gesandt und belehrt, besaß er die völlige Eignung zum Dienst. Immer wieder machte er deutlich, dass seine Lehre nicht von ihm selbst war, sondern von dem, der ihn gesandt hatte. Wie strahlt da seine vollkommene Abhängigkeit im Reden hervor? Nicht in menschlicher Gelehrsamkeit, sondern in gottgegebener Weisheit. Wenn der Herr Worte Gottes sprach, bewirkten sie etwas. Er gab den Beladenen und Mühseligen Ruhe (s. Mt 11,28).

Er richtete Menschen auf, die auf dem Weg müde geworden waren. Denken wir zum Beispiel daran, wie der Herr die Emmausjünger ermutigt hat. Er belehrte sie und richtete sie gleichzeitig auf. Und wie tat er das? Indem er sich selbst vor ihre Herzen stellt. Und auch darin ist er das große Vorbild für uns. Wenn wir einen Dienst tun wollen an müden oder an beladenen Herzen, dann ist der Weg dazu, Christus vor die Herzen zu stellen. Er, der Traurigkeit und Niedergeschlagenheit weichen lässt und der aufrichtet. Er kann das bewirken, auch heute noch.