Der Herr ist da. Der Herr bewahrt uns manchmal vor schwierigen Situationen, aber auch in schwierigen Situationen. Aber eine weitere wichtige Tatsache, wenn nicht die wichtigste überhaupt, ist, dass er selbst da ist. Unser Herr lässt uns nicht allein. Das dürfen wir gerade in schwierigen Situationen erfahren. Der Herr möge uns die Kraft geben, das auch festzuhalten, dass er da ist und die Seinen nicht allein lässt.
Ich möchte ein paar Beispiele aus Gottes Wort selbst nehmen, die uns ermuntern. Sie zeigen uns, dass der Herr bei den Seinen ist. Denken wir an die drei Freunde im feurigen Ofen (Dan 3). Das Entscheidende war, dass der Herr selbst bei ihnen war. Das änderte alles, und das war der Garant dafür, dass sie unbeschadet aus dem Feuer hervorgingen. Als sie in die Situation hineinkamen, war ihnen der Weg Gottes noch verborgen. Aber dann durften sie erfahren: Er ist da, und Er führt sie heraus. Er hatte sie nicht vor, sondern in diesen schwierigen Umständen bewahrt.
Ein anderes Beispiel ist, als die Jünger mit dem Herrn Jesus in Markus 4 auf dem See sind. Obwohl Er bei ihnen ist, erhebt sich ein heftiger Sturm und die Wellen schlagen in das Schiff. Aber Er ist da – und sie wecken Ihn auf. Es kommen sogar Worte des Zweifels über ihre Lippen. Aber der Herr in seiner Gnade gebietet dem Wind und spricht zu dem See: Schweig, verstumme! „Und der Wind legte sich, und es trat eine große Stille ein.“ An dieser Stelle wird Er in seiner Macht für die Seinen tätig, auch wenn sie zweifeln. Aber das Entscheidende: Er ist da, Er ist in den Umständen bei ihnen, und sie können an die richtige Adresse gehen.
In Apostelgeschichte 23 ist Paulus im Gefängnis in Jerusalem, in der Hand der Römer. So sieht es jedenfalls äußerlich aus, und er ist niedergeschlagen. Aber dann lesen wir: „In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu ihm und sprach: Sei guten Mutes!“ (Apg 23,11). Auch dieser treue Diener Gottes darf in schwierigen Umständen die Gegenwart des Herrn erfahren. Er selbst tritt zu ihm, und Er spricht ihm Mut zu. Er hätte auch die Macht gehabt, ihn aus dem Gefängnis herauszuführen. Aber das war im Moment nicht sein Weg, doch Er stärkt seinen Diener.
Und schließlich hören wir David in dem uns sehr gut bekannten Psalm 23 sagen: „Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir.“ Das ist die Begründung dafür. Nicht, dass dieses Tal nicht angsteinflößend wäre, dass der Todesschatten nicht Furcht auf seine Seele legen würde. Die Begründung für seine Zuversicht ist: Denn du bist bei mir. Er wusste: Es konnte ihm nichts Übles geschehen. Die Umstände waren sicherlich nicht leicht, im Gegenteil. Aber der Herr war bei ihm. „Du bist bei mir.“ Das sprach von Beziehung. Das sprach von Vertrauen. Das sprach von Geborgenheit und Zuversicht. Der Herr würde einen Weg haben, der auch aus dem Dunkel wieder herausführen würde. Und der Herr wird uns nicht nur aus dem Dunkel herausführen, Er führt uns in seine Herrlichkeit. Das ist das Ziel unseres Weges, und wir dürfen wissen, dass Er in der Herrlichkeit unaufhörlich für uns tätig ist und der Garant dafür ist, dass wir das Ziel erreichen. Ihm sei Lob und Dank dafür.
