Die drei Freunde Daniels gehen durch die Macht Gottes unbeschadet aus dem feurigen Ofen heraus. Aber dass Gott in seiner Macht wirksam ist, ist nur die eine Seite. Sie wird uns im Bericht in Buch Daniel gezeigt, auch wenn wir dort den Glauben der drei schon wunderbar hervorstrahlen sehen. Aber im Neuen Testament sagt Gott uns in Hebräer 11 ausdrücklich, dass Glaubenszeugen durch Glauben „des Feuers Kraft auslöschten“. Die Begebenheit, die wir dazu kennen, ist eben diese in Daniel 3. Vielleicht dachte der Schreiber an diese Situation. Also der Glaube wirkte mit, so wie es bei Petrus heißt, „die ihr durch Gottes Macht, durch Glauben bewahrt werdet“. Die Macht Gottes knüpft an unseren Glauben an. Die Treue der drei brachte sie in den feurigen Ofen, in diese Schwierigkeiten, und die Macht Gottes führte sie heraus. So schlagen diese Macht Gottes, diese vollkommene Bewahrung und der Glaube zu einem Zeugnis aus.

Zunächst einmal heißt es, dass alle, die sich versammelt hatten, sahen, dass das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte. Das war das erste Zeugnis. Sie mussten die äußere Bewahrung anerkennen, und dann wird einiges im Detail gezeigt:

  1. „Das Haar ihres Hauptes war nicht versengt.“ In Matthäus 11,30 sagt der Herr Jesus selbst: „An euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt.“ Und dann sagt er: „Fürchtet euch nun nicht.“ Ja, das ist wirklich ein Trost, dass wir so vollkommen bewahrt sind, dass der Herr selbst jedes Haar unseres Hauptes gezählt hat. Und dass er so in vollkommener Liebe an uns denkt und uns bewahren wird nach seinen Gedanken; manchmal vor und, wie wir gesehen haben, manchmal in schwierigen Situationen, indem er da ist und den Glauben stärkt.

  2. „Ihre Mäntel waren nicht verändert.“ Das Zeugnis, davon sprechen Kleider, hatte keinen Schaden genommen, im Gegenteil, es war sogar gestärkt worden.

  3. „Der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen.“ Wenn die Not einmal vollständig hinter uns liegt – und das wird sein, wenn wir bei ihm sind –, dann gibt es kein Erinnern mehr an die schwierigen Situationen. In Jesaja 65,16 sagt der Herr in Bezug auf sein irdisches Volk Israel – und das dürfen wir sicher auch auf uns anwenden –: „Die früheren Bedrängnisse werden vergessen und vor meinen Augen verborgen sein.“

Eine weitere Folge der Bewahrung ist nun, dass Nebukadnezar in Daniel 3,28 Gott preist. Er erhebt ihn und nennt ihn den „Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos“. Das waren zwar die Namen, die er ihnen gegeben hatte. Aber doch dürfen wir daran denken, dass der Herr in Hebräer 11 sagt, dass Gott sich nicht schämt, ihr Gott genannt zu werden. Das gilt eben für solche, die im Glauben stehen, die im Glauben wandeln. Gott bekennt sich zu ihnen. Und so war es auch hier. Dann nennt der König sie „seine (Gottes) Knechte“. Er anerkennt also, dass sie Gott gehorsam gewesen waren. Und er sagt dann weiter: „… die auf ihn vertrauten und das Wort des Königs übertraten und ihre Leiber hingaben, um keinem Gott zu dienen noch ihn anzubeten als nur ihrem Gott.“ Das Vertrauen auf Gott wird hervorgehoben. Selbst die ungläubige Welt muss hier anerkennen: Sie hatten ihrem Gott vertraut, und sie waren bereit, bis zum Äußersten zu gehen. Sie waren bereit, in den Tod zu gehen. Nicht, um selbst großartig als Märtyrer dazustehen, sondern um keinem anderen Gott zu dienen oder ihn anzubeten als nur ihrem Gott. Gott war für sie „ihr“ Gott. Und Gott schämt sich auch nicht, „ihr“ Gott genannt zu werden. Sie hatten ihm gedient. Sie waren ihm nachgefolgt und sie wollten ihn allein anbeten und nicht diese toten Götzenbilder.

So haben wir hier auch ein Beispiel dafür, warum Gott manchmal schwierige Situationen zulässt. Er hätte sie auch vor dem Ofen bewahren können. Aber erstens hatte er hier vollkommen gezeigt, dass er bei ihnen war. Zweitens hatte er eine vollkommene Rettung gezeigt. Drittens war es zu einem wunderbaren Zeugnis ausgeschlagen.