Jeremia und Hesekiel sind zwei „große Propheten“. Sie haben beide umfangreiche Bücher geschrieben, die jeweils ihren Platz in dem Kanon der Heiligen Schrift gefunden haben. Zwar werden diese beide Bücher wenig gelesen – doch das ist unsere und nicht ihre Schuld.

Von dem was die Schrift berichtet, erkennen wir, dass beide sehr unterschiedlich von ihrem Charakter waren. Jeremia war sehr sensibel und feinfühlig. Er berichtet ausgeprägt von seinen persönlichen Erlebnissen und zeigt eine tiefe Betroffenheit. Gott benutzt diese Charaktereigenschaft, um ergreifende Beschreibungen menschlichen Elends zu geben. Man denke besonders an die Klagelieder.

Hesekiel war anders. Er scheint recht robust gewesen zu sein. Er schreibt wenig von seinen Empfindungen. Und als seine Frau stirbt, klagte er auf das Geheiß Gottes hin nicht (Hes 24,15–17). Diese „Härte“ gebraucht Gott zu einem Zeugnis für sich.

Wir sind unterschiedlich. Vielleicht beneiden wir den Robusteren, die unbewegt in Schwierigkeiten sind. Oder wir sind erstaunt, zu welch tiefen Gedanken und Empfindungen manche fähig sind.

Doch Gott hat uns so geschaffen, wie wir sind. Der eine ist mehr ein Verstandesmensch, der andere mehr ein Bauchmensch. Gott kann beides benutzen, wenn wir uns ihm zur Verfügung stellen.