„Und er sprach zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Herde und bring mir Antwort. Und er sandte ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem“ (1. Mo 37,14).
„Und er fragte nach ihrem Wohlergehen und sprach: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr gesprochen habt? Lebt er noch?“ (1. Mo 43,27).
Joseph hatte ein aufrichtiges Interesse an dem Wohlergehen seiner Brüder. Als er siebzehn Jahre alt war, sandte ihn sein Vater Jakob zu seinen Brüdern, um nach ihrem Wohlergehen und dem Wohlergehen der Herde zu sehen. Obwohl er wusste, dass die Brüder eifersüchtig auf ihn waren und ihn hassten, war er seinem Vater gehorsam und machte sich auf den Weg, um nach seinen Brüdern zu sehen.
Als Joseph seine Brüder in Ägypten nach über zwanzig Jahren wiedersah, hatte sich die Situation völlig verändert. Er war nun der zweite Mann hinter dem Pharao und hatte die Herrschaft über das ganze Land Ägypten inne. Aber hatte er sich verändert? Nein, als er seine Brüder wieder sah, die nach Ägypten gekommen waren, um Speise zu kaufen, fragte er sie erneut nach ihrem Wohlergehen. Noch immer hatte er ein tiefes Interesse an ihrem Wohlergehen. Er hatte sich nicht verändert.
In Joseph erkennen wie ein schönes Vorausbild auf den Herrn Jesus. So wie Joseph von seinem Vater gesandt wurde, um nach dem Wohlergehen seiner Brüder zu sehen, so kam der Herr Jesus als Mensch auf die Erde, um nach dem Wohlergehen seines Volkes zu sehen (Lk 13,34; Joh 1,11). Doch sein Volk verwarf Ihn und hängte Ihn schließlich an ein Kreuz.
Jetzt ist der Herr Jesus im Himmel. Doch bald wird Er in Macht und großer Herrlichkeit wiederkommen, um sein Reich auf dieser Erde aufzurichten. Dann wird Er sich wieder seines Volkes annehmen und sich erneut von Herzen um ihr Wohlergehen kümmern. Er wird sie aus der Hand ihrer Feinde erretten, sie in ihrem Land sammeln und sie dort segnen (Hes 34,12.13; Sach 2,14–16; 10,6.10).
Der Herr Jesus ist auch heute derselbe. Er hat nicht nur Interesse an dem Wohlergehen seines irdischen Volkes, sondern auch an dem seines himmlischen Volkes. Er nimmt sich unserer an und ist besorgt um uns (1. Pet 5,7). Sollte der, der sich am Kreuz von Golgatha selbst für uns hingegeben hat, sich nicht um unser Wohlergehen kümmern und dafür Sorge tragen, dass wir alle unbeschadet das himmlische Ziel erreichen? Und wie ist es mit uns? Sind wir auch um das Wohlergehen unserer Geschwister besorgt (Apg 15,36)?
