Die aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Juden bauten an ihren Häusern und nicht am Haus Gottes (Hag 1,2). Es waren ihnen nicht zu viel, für ihr eigenes Wohlbefinden zu strampeln. Doch für das Haus Gottes zu arbeiten, dafür mal Holz vom Gebirge zu holen – das war ihnen zu mühsam (Hag 1,8). Tja, und wer kennt dieses Phänomen nicht? Da sind zwei Stunden am Büchertisch sehr viel Zeit, doch beim Einkaufsbummel verfliegen rasch viele Stunden und man kümmert sich nicht groß darum.

Gott trat seinem Volk entgegen, um sie zur Ein- und Umkehr zu führen. Er ließ ihre Bemühungen scheitern, er durchlöcherte ihren Geldbeutel.

Als sie jedoch auf seine Stimme hörten, trat der Prophet Haggai zu ihnen und sagte: „Ich bin mit euch, spricht der Herr“ (Hag 1,13). Gott war jetzt nicht mehr gegen sie, sondern für sie.

Wenn wir nicht erfahren wollen, dass Gott in seinen Wegen gegen uns ist, sondern vielmehr den Beistand Gottes erleben wollen, dann müssen wir das tun, was der Überrest der Juden getan hat: Nicht mehr für uns rackern, sondern für das Werk Gottes. Dann wird es auch im Blick auf uns heißen: „Von diesem Tag an will ich segnen“ (Hag 2,19).