Die meisten Menschen reagieren recht empfindlich, wenn man sie nach ihrem Glück fragt. Denn damit berührt man einen wunden Punkt – im Grunde wissen die Leute, dass sie unglücklich und unbefriedigt sind.

Viele Menschen jagen großen Zielen hinterher und denken, dass sie auf dem Weg zum großen Glück sind. Doch wenn sie das gesteckte Ziel wirklich erreichen, sieht die Sache anders aus. Boris Spassky sagte zu den Jahren, in denen er Schachweltmeister war: Das waren die unglücklichsten Jahre meines Lebens. Endlich ganz oben! Das Lebensziel erreicht! Und doch unglücklich. Seinem Erzrivalen Bobby Fischer erging es nicht besser. Als dieser die Weltmeisterschaftskrone errungen hatte und am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er, dass ihm etwas fehlte – und sein Weg ging steil bergab.

Neben dem Jagen nach großen Zielen finden sich heute auch zahlreiche Ratschläge für ein glückliches Leben im Alltag. In einer bekannten deutschen Zeitschrift wurden 44 Tipps zum Glücklichsein vorgelegt. Unter anderem las man: „Das Gehirn hasst nichts so sehr wie Routine ... Wer dagegen Abwechslung in sein Leben bringt, regt sein Denkorgan an. Dazu genügen oft schon kleine Dinge: Putzen Sie z.B. ihre Zähne mit der anderen Hand.“  

Doch weder das Erringen der Weltmeisterschaft noch das Zähneputzen mit der anderen Hand sind der Weg zum wirklichen Glück. Wird man nicht erst dann glücklich, wenn man aufhört nach dem Glück zu jagen – wenn man sich selbst vergisst und sich mit dem Herrn Jesus beschäftigt?  Dazu muss man natürlich erst einmal den Christus Gottes kennengelernt haben, klar.  

Der Apostel Paulus war ein glücklicher Mensch. John Nelson Darby schreibt dazu (in „Hilfe für den Glaubensweg“): „'Ich möchte wohl zu Gott beten, dass ... nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie auch ich bin, ausgenommen diese Fesseln!' (Apg 26). Welches Glück und welche Liebe (und in Gott gehen diese beide zusammen) kommen in diesen Worten zum Ausdruck! Ein armer Gefangener (Paulus), betagt und verkannt, ist am Ende seiner Laufbahn – doch reich in Gott. Gesegnete Jahre, die er im Gefängnis zugebracht hatte! Er konnte sich als Beispiel von Glückseligsein hinstellen, denn die erfüllte sein Herz.“